Zusatzbeitrag: BKKs und IKKs verlieren am stärksten 

Bei einer Umfrage der Kölner Rating-Agentur Assekurata unter 1.072 Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen zeigten gerade die Mitglieder der Innungs- und Betriebskrankenkassen eine hohe Preisempfindlichkeit. Fast zwei Drittel der BKK-Versicherten kündigten an, die Krankenkasse zu wechseln, wenn ihr Versicherer den Maximalbeitrag erhebt.

Drittel der Versicherten würde schon bei 8 Euro wechseln

"Der durchschnittliche BKK-Versicherte, der monatlich etwa 2.000 Euro verdient, hat monatlich dann 20 Euro zusätzlich an seine Kasse zu entrichten", erklärt Guido Leber, Bereichsleiter Krankenversicherung bei der Rating-Agentur Assekurata. Aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze von aktuell 3.750 Euro ist der maximale Zusatzbeitrag auf 37,50 Euro pro Monat begrenzt.

Assekurata befragte 1.072 gesetzlich Versicherte online: "Ab welchem monatlichen Zusatzbeitrag würden Sie die Mitgliedschaft bei Ihrer Krankenkasse kündigen und zu einem günstigeren Krankenversicherer wechseln?" Dabei stellte sich heraus, dass ein Zusatzbeitrag in Höhe von acht Euro monatlich bereits ein knappes Drittel der Versicherten (29,9 Prozent) zum Wechsel der Krankenkasse bringen würde. Bei einem zusätzlichen Beitrag von monatlich mehr als 20 Euro würden knapp 60 Prozent ihre Krankenkasse verlassen.

Bei Mitgliedern der Betriebskrankenkassen liegt die Wechselbereitschaft etwas höher als im Gesamtdurchschnitt. Unter den BKK-Versicherten gaben 63,8 Prozent an, die Kasse wechseln zu wollen, wenn ihre Krankenkasse einen Zusatzbeitrag in Höhe von 20 Euro kassiert.

Höchste Wechselbereitschaft bei IKK-Mitgliedern

Die höchste Wechselbereitschaft weisen die Mitglieder der Innungskrankenkassen (IKK) auf. Bereits bei einer Mehrbelastung von acht Euro monatlich würden 40,4 Prozent der IKK-Mitglieder ihre Krankenkasse kündigen. Dieser Anteil erhöht sich auf fast drei Viertel (74,2 Prozent), wenn die Kasse einen Zusatzbeitrag von 20 Euro monatlich verlangt. Viele dieser Kassen zählten bis zur letzten Gesundheitsreform zu den Preisführern am Markt. Dementsprechend preisaffin sind ihre Mitglieder.

Die Mitglieder der Ersatzkassen zeigten die geringste Wechselbereitschaft. Bei einer monatlichen Forderung von acht Euro würden 26,8 Prozent der Mitglieder kündigen. Bei einem Zusatzbeitrag von 20 Euro monatlich würden die Krankenkassen nur gut die Hälfte (53,2 Prozent) ihrer Mitglieder verlieren.

R+V BKK will 2010 keinen Zusatzbeitrag erheben

Sorgen um Mitgliederschwund muss sich die BKK der Volks- und Raiffeisenbanken nicht machen. Die R+V BKK hat mitgeteilt, dass sie auf einen Zusatzbeitrag 2010 verzichten wird.

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