Werden Versicherungen durch ein EU-Gesetz bald teurer? 

In Brüssel wird derzeit über eine einheitliche Datenschutzreform für Europa beraten. Dazu zählt auch, dass Verbraucher ihr Einverständnis geben müssen, wenn ihre Daten gespeichert werden. Was verbraucherfreundlich klingt, könnte aber das Gegenteil bewirken, warnt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Ohne Daten keine Statistiken. Ohne Statistiken keine Risikoeinschätzungen. "Wir Versicherer brauchen genaue Berechnungen, um sicherzustellen, dass wir die Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden und Geschädigten jederzeit erfüllen können", sagt GDV-Vorsitzender Jörg von Fürstenwerth.

Er sieht es als problematisch an, die Versicherten um ihr ausdrückliches Ja zur Datenerhebung zu bitten. "Die Versicherer müssten wahrscheinlich 100 Millionen Kunden anschreiben", so Fürstenwerth. Und in neuen Verträgen müssten sie den Kunden die Wahlfreiheit geben, auch Nein sagen zu können.

Es müssen Risiken richtig eingeschätzt, Prämien kalkuliert werden. Wenn Versicherungstüftler das nicht mehr können, weil ihnen nicht genug Informationen zur Verfügung stehen, machen diese kurzen Prozess und kalkulieren einen Sicherheitszuschlag für den Ernstfall ein.

"Wenn nur wenige Kunden die Nutzung ihrer Daten ablehnen, müssten alle Versicherten mehr für ihre Policen bezahlen", sagt Fürstenwerth. Weniger Daten wiederum bedeute ungenauere Statistiken. Und damit könne man nicht wie in der Vergangenheit zu dem Ergebnis kommen, beispielsweise Krebspatienten noch Berufsunfähigkeitspolicen anzubieten.

Die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung soll die überholte Datenschutzrichtlinie von 1995 ersetzen. Seit Jahren wird diskutiert, verhandelt, lautstark gestritten. Es geht unter anderem um Datenschutzbeauftragte in Unternehmen, um die Speicherung von personenbezogenen Daten, die Meldepflicht bei Datenpannen und um die sogenannte Zweckbindung persönlicher Daten, bei der Unternehmen nur zu vorher vereinbarten Zwecken die Daten erheben und keine Persönlichkeitsprofile erstellen dürfen. Bis Ende des Jahres wollen sich der Rat der Europäischen Union, die Kommission und das Parlament geeinigt haben.

Foto:©Peter Kirchhoff/pixelio

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