Teilkasko zahlt nicht immer bei Wildunfällen 

Im Herbst kommt es zu vermehrtem Wildwechsel auf den Straßen. Der Versicherer ARAG informiert über den Versicherungsschutz der Autofahrer.

Autofahrer müssen im Herbst mit vermehrtem Wildwechsel rechnen. Taucht ein Tier am Straßenrand auf, sollten die Fahrer abbremsen, hupen und das Fernlicht ausschalten. Kommt es dennoch zu einem Unfall, muss sofort die Polizei kontaktiert werden.

Die Beamten informieren dann den zuständigen Förster. Flüchtet das verletzte Tier nach einem Unfall, muss ebenfalls die Polizei kontaktiert werden. Diese stellt eine sogenannte Wildbescheinigung zur Vorlage bei der Versicherung aus.

Kleinere Tiere überfahren

Ist der Autofahrer durch eine Vollkaskoversicherung geschützt, kommt diese in der Regel für den gesamten Schaden auf. Bei der Teilkaskoversicherung sind Schäden durch sogenanntes Haarwild (Reh oder auch ein Hirsch) mitversichert. Unfälle ohne Zusammenprall mit dem Tier sind unter Umständen auch über die Teilkasko mitversichert. Das Oberlandesgericht Koblenz entschied, dass Unfälle ohne den Zusammenstoß erstattet werden, wenn der Fahrer dem Tier ausweichen wollte (Az.: 10 U 1415/05).

Anders verhält es sich bei der Deckelung bei Unfällen mit Kleintieren, wie etwa Hasen. Der Bundesgerichtshof entschied, dass hier kein Recht auf Kostenübernahme durch die Teilkasko besteht. Der Fahrer sollte das kleinere Tier überfahren anstatt auszuweichen. Der Schaden bei dem Überfahren eines kleineren Tieres sei geringer. Ein Ausweichen ist aus Versicherungssicht nicht nötig (Az.: IV ZR 321/95). Lesen Sie mehr dazu im Ratgeber "Wildunfall – Wer zahlt?".