Enttäuschend sind die ersten Auszahlungen aus den Fonds- und Banksparplänen der Riestersparer. Denn die Zahlungen fallen meist deutlich niedriger als erwartet aus. Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins "Capital" fließen zum Rentenstart 20 bis 30 Prozent des eingezahlten Geldes an eine Versicherung, die eine gleich hohe monatliche Rentenzahlungen nach dem 85. Lebensjahr garantieren soll.
Walter Riester: Anbieter verlangen zu viel für Rentensicherung
Der Namensgeber des Vorsorgeprodukts, Walter Riester, erklärte gegenüber dem Magazin, dass ursprünglich zehn Prozent des Sparkapitals für die Rentensicherung ab 85 vorgesehen waren. "So war das nicht gedacht. Wenn einige Anbieter jetzt 25 oder 30 Prozent verlangen, ist das zu viel", sagte Riester.
Die Versicherer rechtfertigen die hohen Sätze mit dem Durchschnittsalter der Deutschen. Laut Statistik erleben von 1.000 heute 65-jährigen Männern im Schnitt gut 450 ihren 85. Geburtstag. Die Versicherer rechnen allerdings sehr großzügig mit 700 Männern, die mindestens 85 Jahre alt werden.
Versicherer kalkulieren großzügig und sichern sich Milliardengewinne
Das dient dem Geschäft. Schätzungen des Finanzmathematiker Axel Kleinlein zufolge ergeben sich daraus mittelfristig Milliardenbeträge für die Versicherer. Sterben die Kunden früher als angenommen, darf der Versicherer bis zu 25 Prozent der anfallenden Gewinne behalten.
Zwar ist die Qualität der einzelnen Riesterprodukte sehr unterschiedlich. Selbst die Zertifizierung durch das Bundeszentralamt für Steuern könne daran nichts ändern. "Der Ansatz der Zertifizierung ist gut, leider ist die Umsetzung nicht gelungen", bemängelt Kleinlein. "Die Produkte werden ausschließlich formal geprüft. Keiner checkt, ob sie tatsächlich etwas taugen". Daher sollten sich alle, die für das Alter Vorsorge betreiben wollen, vor Abschluss einer Riesterrente von einem unabhängigen Experten beraten lassen und die verschiedenen Produkte durchrechnen.
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