Riestern für den Krieg 

Das Geld aus Riester-Fonds ist teilweise an Unternehmen gegangen, die Streumunition herstellen. Dabei handelt es sich um Geldanlagen der Landesbank Berlin (LBB) und der Allianz. Dies hatte das ARD-Magazin "Monitor" unter Berufung auf den Finanzanalysten Jan Willem van Gelder berichtet.

LBB will Investitionen stoppen

Die LBB bestätigte die Berichte. Die Bank hatte Anteile an zwei Herstellern vin Streumunition gezeichnet. Diese waren auch als Aktien in einem Riester-Fonds vertreten. Das soll sich jetzt jedoch ändern. So erklärte die Bank gegenüber dem WDR: "Auf Basis Ihrer Hinweise haben wir alle (...) von Ihnen genannten Unternehmen entsprechend gekennzeichnet, um künftig dort keine Investments mehr zu tätigen."

Streumunition-Hersteller in Fonds vertreten

Aber nicht nur die LBB investiert in Hersteller von Streumunition. Laut dem Bericht enthalten mehrere Allianz Investmentfonds Aktien von solchen Unternehmen. Auch Riester-Sparer können in diese Fonds investieren. Allianz Global Investors sagte gegenüber "Monitor", dass es keine direkten Aktien-Beteiligungen gäbe. Bei Sondervermögen könnte dies aber der Fall sein. Sondervermögen ist das Vermögen eines Investmentfonds. Es ist rechtlich vom Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt, wird aber durch sie für die Anleger verwaltet. "Die Allianz bietet (...) fondsgebundene Riesterprodukte, bei denen sich die Kunden nach ihren Anlagepräferenzen für ein oder mehrere Fondsprodukte entscheiden", erklärte Allianz Global Investors. Die Investitionsentscheidung läge also bei den Kunden.

Die LBB und Allianz sind nicht die ersten deutschen Unternehmen der Finanzbranche, die in Streumunition investieren. Bereits im Juni gab es ähnliche Berichte über die Deutsche Bank. Eigentlich ist die direkte Investition in Streumunition in Deutschland verboten.