Die meisten Computerprogramme, die den Finanzbedarf im Alter ermitteln, verrechnen sich häufig. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, ist dies vor allem durch die fehlende Transparenz begründet, wie die Programme die Rentenlücke berechnen. "Es liegt jedoch weniger an der unterschiedlichen Kompetenz der Berater, sondern vor allem an den verwendeten Rechenprogrammen, mit denen die Versorgungslücke berechnet wird", sagte der auf Finanzberatung spezialisierte Rechtsanwalt Johannes Fiala dem Blatt.
Fachliche Einschätzung der Programme fehlt
Zudem fehlen ein Ranking bzw. Prüfzertifikate, die eine Bewertung der Berechnungssoftware erleichtern könnten. Zwar hat der TÜV-Nord ein Siegel an das Programm von Suretec Systems vergeben, aber Experten kritisierten dies als grobfahrlässig. Der TÜV bescheinigte dem Programm für die Berechnung der Versorgungslücken von Angestellten im öffentlichen Dienst geeignet zu sein, allerdings berücksichtigt die Software nicht die Zusatzrente des öffentlichen Sektors. Aufgrund der Kritik hat sich der TÜV wieder aus der Bewertung von Rentenlückenprogrammen zurückgezogen.
Software gerade für junge Menschen wenig geeignet
"Rentenlücken-Software ist insbesondere bei jüngeren Leuten mit Vorsicht zu genießen", warnt Michael Wortberg von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Daher verzichten die Verbraucherschützer auf solche Programme.
Stattdessen erfolgt eine dreistufige Beratung, wobei der Ist-Zustand des Kunden geprüft, der Bedarf analysiert und anschließend eine Produktempfehlung ausgesprochen wird. Für die persönliche Beratung zahlt man 125 Euro. Doch auch bei Finanzanbietern ist die Beratung nicht kostenlos, da werden die oftmals höheren Vertriebskosten in den Produkten versteckt.