PKV will mit Ärzten über Honorar verhandeln 

Die Private Krankenversicherung (PKV) fühlt sich als Zahlmeister im deutschen Gesundheitssystem. Sie will direkt mit den Ärzten verhandeln, forderte der PKV-Verband heute in Berlin. Doch eine Öffnungsklausel in der Gebührenordnung lehnen die Ärzte ab.

Die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) hinke dem medizinischen Fortschritt hinterher und gebe vor allem Anreize zu medizinisch nutzlosen Behandlungen, heißt es beim PKV-Verband. Die Arztbesuche der Privatpatienten gehen zunehmend ins Geld.

Privatpatienten doppelt so teuer wie Kassenpatienten

So kostete ein Privatpatient 2009 im Schnitt 822 Euro für ambulante Arztbehandlungen. 1999 war das nur der Gegenwert von 583 Euro. Eine Steigerung um rund 41 Prozent. Zum Vergleich: Die Kassenpatienten kosteten im Jahr 2009 durchschnittlich 370 Euro. Weniger als die Hälfte der Kosten für Privatpatienten. Und mit einem Plus von 24 Prozent seit 1999 sind die Kosten der Krankenkassen auch nicht so stark gestiegen.

Und obwohl die Zahl der Privatversicherten konstant zwischen zehn und elf Prozent der Krankenversicherten liegt, zahlen die privaten Krankenversicherungen mittlerweile fast 27 Prozent der Arzthonorare und sie tragen 41 Prozent des Umsatzes einer durchschnittlichen deutschen Arztpraxis.

Folglich wird die private Krankenversicherung teurer. Schon vor genau einem Jahr hatte der PKV-Verband eine Öffnungsklausel gefordert, um direkt mit Ärzten und Zahnärzten verhandeln zu können.

Regierung zeigt Verständnis für PKV-Forderung

In der schwarz-gelben Regierungskoalition stößt die Forderung auf Verständnis. So forderte der gesundheitspolitische Sprecher Unionsfraktion im Bundestag, Jens Spahn, im März dieses Jahres, die Versicherer müssten wie die gesetzlichen Kassen mit den Leistungserbringern verhandeln dürfen - und auf diese Weise ihre hohen Leistungsausgaben begrenzen können.

Ärzte fürchten Billigmedizin auf Kosten der Patienten

Die Ärzte lehnen eine Öffnungsklausel weiterhin ab. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz kündigten heute Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Bundesärztekammer (BÄK) und die Bürgerinitiative Gesundheit DGVP e.V. (DGVP) Widerstand gegen eine Öffnungsklausel an. Diese werde zu "Billigmedizin auf Kosten der Patienten" führen und zu einem ruinösen Preiswettbewerb der Ärzte.

Ärztevertreter forderten die Bundesregierung auf, sich eindeutig und glaubwürdig gegen die Öffnungsklausel als "ernsthafte Gefährdung der medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland" auszusprechen.

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