Mitarbeiter der norisbank haben Medienberichten zufolge über viele Jahre hinweg Verträge zur Riester-Rente verkauft, ohne dabei die Bedürfnisse der Kunden zu berücksichtigen. Vielmehr versuchten die Angestellten der Deutsche-Bank-Tochter, damit ihre Boni zu erhöhen. Nach andauernden Stornierungen seitens der Kunden hat die Deutsche Bank nun in den jüngsten Tarifverträgen festgeschrieben, dass bereits gezahlte Prämien bei Vertragsstorno zurückgeholt werden können.
Kunden stornierten mehr Riester-Veträge als branchenüblich
Einer firmeneigenen Präsentation zufolge, die dem "Handelsblatt" vorliegt, stornierten Kunden der norisbank weitaus mehr Riester-Renten als es üblich ist. Bezogen auf die zugrunde liegenden Provisionszahlungen lag die Stornoquote Anfang 2009 bei über 90 Prozent. Folglich hat man bei der norisbank die Verträge zur Riester-Rente bei der Bilanzierung unter Rückstelllungen verbucht, um so Liquiditätsabflüsse zu verhindern.
norisbank kann sich Mitarbeiterprämien bei Storno zurückholen
Die Vorwürfe seien laut einer schriftlichen Stellungnahme der norisbank völlig haltlos. Das Finanzinstitut bestätigte aber, dass man das Gehaltssystem verändert und dabei die Kundenperspektive gestärkt habe. Gezahlte Prämien kann sich die norisbank bei Stornierung des Kunden künftig wieder zurückholen.
Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) forderte wiederholt größere Transparenz von der Bankbranche. Im Juli vergangenen Jahres hatte Aigner ein Produktinformationsblatt vorgelegt, dass die Banken zur Kundenaufklärung für ihre Produkte verwenden sollen. Seit Jahresbeginn 2010 sind die Banken darüber hinaus verpflichtet, ein Beratungsprotokoll bei der Anlageberatung zu erstellen.
BGH-Urteil: Reise-Umbuchungen bleiben teuer
Der BGH hat ein wichtiges Urteil in Sachen Reiseum...
mehr