Mehr Geld für Rentner und eine unsichere Zukunft 

Für rund 20 Millionen Rentner sollen die Bezüge ab Juli 2016 steigen. Im Westen Deutschlands um 4,4 Prozent, im Osten um fünf Prozent. Das teilt der aktuelle Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung mit. Bei durchschnittlich 1000 Euro monatlich wären das 45 bis 50 Euro zusätzlich. Trotz des Rekordplus bei den Renten, wird das Niveau künftig sinken.

Einmal jährlich veröffentlicht die Bundesregierung einen Rentenversicherungsbericht (§ 154 SGB VI). Der Schwerpunkt liegt dabei in einer Übersicht über die voraussichtliche finanzielle Entwicklung der Renten in den kommenden fünf Jahren. Gibt insgesamt einen Ausblick auf 15 Jahre. Die Renten in den neuen Ländern erhalten dabei einen Sonderstatus. Solange, bis sich die Lohn- und Gehaltssituation dort an die der alten Länder angeglichen hat.

Wie diese Berechnungen erfolgen, erklärt die Bundesregierung folgenermaßen: Die monatlichen Beitragszahlungen und Einnahmen werden sogleich für die laufenden Ausgaben eingesetzt. Damit dies funktioniert, braucht die Deutsche Rentenversicherung eine Reserve. Das Gesetz schreibt vor, dass sie mindestens 0,2 durchschnittliche Monatsausgaben betragen muss. Die Höchstrücklage soll 1,5 Monatsausgaben nicht überschreiten.

Sinkt sie unter den unteren Wert, steigt im folgenden Jahr der Beitrag. Droht im Folgejahr ein Überschreiten des oberen Grenzwertes, sinkt der Beitragssatz. Für 2016 bleibt der Wert stabil und somit auch der Beitragssatz von derzeit 18,7 Prozent. Bis 2020 soll dieses Niveau gehalten werden. Gründe seien der Rekordstand bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und die steigenden Löhne.

Doch bereits für die Zeit danach, erwarten die Renten-Experten einen schrittweisen Anstieg über 20,4 Prozent im Jahr 2025 bis auf 21,5 Prozent im Jahr 2029.

Geht der Blick tiefer ins Renten-Protokoll, so werden die negativen Aspekte sichtbar. Denn insgesamt steht es schlecht um Deutschlands Rentner. Beispielsweise wird die Erhöhung der Regelaltersrente vom 65. auf das 67. Lebensjahr bis 2029 als "rentenpolitische Maßnahme" bezeichnet. Man wolle versuchen, ältere Arbeitnehmer intensiver auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Übersetzt heißt das schlicht: Arbeiten bis zum Umfallen ohne vorher die gesetzliche Rente zu erreichen.

Selbst wenn diese erreicht würde, so bliebe nicht wirklich mehr hängen. Die durchschnittliche Monatsrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung beträgt 869,32 Euro (Wert aus 2014). Bei Männern liegt sie im Schnitt bei 1.013,42 Euro, bei Frauen überweist die Kasse 762,11 Euro.

Eine monatliche Standardrente, bei 45 Versicherungsjahren sieht so aus: Alte Bundesländer 1.314 Euro, neue Bundesländer 1.217 Euro in 2015. Im Jahr 1995 erhielt ein Rentner in den alten Bundesländern im Schnitt rund 1.064 Euro brutto. 250 Euro mehr Rente in 20 Jahren und auf der anderen Seite Mieten und Lebenshaltungskosten, die sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt haben.

Noch sei das Rentenniveau absichert, beteuern die Renten-Experten. Doch ihre Modellrechnungen zeigen bereits jetzt schon, wie das sogenannte Sicherungsniveau der Altersbezüge rapide absinkt. Ein Standardrentner, der 45 Jahre bei einem Durchschnittsgehalt in die Rentenkasse eingezahlt hat, erhielt im Jahr 2014 aus der gesetzlichen Rente nur 48,1 Prozent des allgemeinen Durchschnittslohns. Bis 2020 soll dieses Sicherungsniveau auf 47,6 Prozent, bis 2029 auf 44,6 Prozent absacken. Werden hierbei Grenzen (46 Prozent bis 2020 und 43 Prozent bis 2030) unterschritten, müsste die Regierung geeignete Schritte vorschlagen.

Foto:©Petra Bork/Pixelio

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