Loveparade 2010: Opfer kritisieren Axa 

Die Opfer der Massenpanik der Loveparade 2010 üben Kritik am Versicherer Axa. Wie "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet, verlangt Axa, dass Geschädigte für die Schadensregulierung auf weitere Ansprüche verzichten sollen.

Während der Loveparade 2010 in Duisburg war es zu einer Massenpanik gekommen. Dabei waren 21 Menschen gestorben, weitere wurden verletzt und traumatisiert. Der Veranstalter hatte eine Haftpflichtversicherung über 10 Millionen Euro beim Versicherer Axa abgeschlossen.

Wie "FTD" berichtet, ist weiter unklar, wie die Haftungslage ist. Die Opfer sollen über einen Vertrag zwischen Duisburg und Axa Geld erhalten. Der Vorsitzende des Selbsthilfe-Vereins der Loveparade-Geschädigten, Jürgen Hagemann, kritisiert der Zeitung gegenüber, dass dieser Vertrag nicht einsehbar ist. Es ist für die Opfer also unklar, von welcher Schadenssumme Axa ausgeht.

Keine weiteren Ansprüche mehr

Weitere Kritik gibt es an der Vergleichs- und Abfindungserklärung. Laut "FTD" schickt Axa diese den Opfern zu. Durch eine Unterzeichnung verpflichten sich die Geschädigten bei einer Schadensregulierung auf weitere Ansprüche zu verzichten. Das gilt für Ansprüche gegenüber Axa, Duisburg und Nordrhein-Westfahlen. Opfer-Anwalt Julius Reiter sagte dazu: "Gerade bei psychischen Verletzungen sind Spätfolgen aber schwer abschätzbar."

Ein Axa-Sprecher sagte gegenüber der "FTD", dass Geschädigte nach einer 100-prozentige Regulierung keine Forderungen an andere mehr stellen können. Wenn unklar ist, ob es zu Spätfolgen kommen kann, erfolge keine abschließende Regulierung. "Wir gleichen den Schadensersatzanspruch von Betroffenen vollständig nach Sach- und Rechtslage und damit nach deutschem Schadensersatzrecht aus."