Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) bestreitet den von Ärzten und Politikern erwarteten Ärztemangel. Das Problem seien nicht zu wenige Ärzte, sondern ein Ungleichgewicht in der Versorgung, schreibt der Verband der Krankenkassen in einer Pressemitteilung. Während es in vielen Städten eine teure und unnötige Überversorgung gebe, herrsche in einigen ländlichen Regionen Mangel. So sind nach Angaben des Verbandes in überversorgten Regionen bis zu 25.000 Ärzte mehr zugelassen als für die Versorgung der Patienten erforderlich seien, während andernorts nur 800 Ärzte fehlten.
Der Verband ruft die Politiker dazu auf, ihre Planungen mehr am Bedarf der Kranken als an den Wünschen von Ärzten und Kliniken auszurichten. Wie das geschehen könnte, erklärt der GKV-Spitzenverband in einem Positionspapier. So sollen Ärzte ihr Angebot künftig nicht mehr einschränken können. Sie dürften sich also nicht mehr auf einige wenige besonders lukrative Angebote spezialisieren. Die Angebote von Kliniken und niedergelassenen Ärzten will der Verband enger abgestimmt sehen.
Für einfache Versorgungsleistungen sollten auch Pflegedienste mit in die Planungen einbezogen werden, sogenannte nichtärztliche Leistungserbringer. Für die fachärztliche Versorgung fordert der Verband Zentren oder Kliniken, in denen Fachärzte ihre Leistung im Verbund anbieten. Um den Ärztemangel auf dem Land zu beseitigen plädiert der GKV-Spitzenverband auch für den Einsatz von angestellten Ärzten mit Festgehalt und festen Arbeitszeiten.
Foto: © Carlosseller/FOTOLIA
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