Krankenkassen: Rösler will Vorkasse 

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will das Prinzip der Vorkasse stärker in die gesetzlichen Krankenkassen einbringen. Im Interview mit der "Financial Times Deutschland" sprach sich Rösler außerdem für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen privaten und gesetzlichen Kassen aus.

Vorkasse soll freiwillig sein

Der Minister will durch das Prinzip der Vorkasse die Finanzierung der gesetzlichen Kassen verändern. Dabei soll es den Versicherten jedoch freigestellt sein, ob sie einen Tarif mit Vorkasse wählen. Die Kassen sollen dann die ganze Arztrechnung erstatten und nicht mehr nur 90 Prozent. Außerdem will Rösler die dreijährige Bindungsfrist an Tarife abschaffen. Der Wechsel zwischen Tarifen soll dadurch erleichtert werden.

Versicherungssystem soll durchlässiger werden

Rösler forderte in dem Interview eine stärkere Zusammenarbeit der privaten und gesetzlichen Kassen. Eine Möglichkeit hierfür seien Zusatzversicherungen und Komfortleistungen. Er geht davon aus, dass die Systeme voneinander lernen können.

Außerdem will der Minister, dass die Systeme durchlässiger werden. "Wo sich die Menschen versichern, bei welchem Unternehmen, mit welcher Rechtsform und zu welchen Konditionen, sollte auf lange Sicht Sache des Versicherten sein, der selbst weiß, was die beste Wahl für ihn ist", sagte Rösler gegenüber der Zeitung.

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