Krankenkasse: Beitragsschraube dreht sich wieder 

Versicherte der Krankenkassen müssen sich auf höhere Beiträge gefasst machen. Die Politiker streiten nur darüber, wie sie an der Beitragsschraube drehen wollen. Nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" denkt die Bundesregierung darüber nach, Zusatzbeiträge der Krankenkassen nach Einkommen zu staffeln. Der Zusatzbeitrag soll demnach bis nur bis zu einem Einkommen von 1400 Euro monatlich weiterhin maximal ein Prozent des Einkommens betragen. Bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 3750 Euro soll die Grenze für den Zusatzbeitrag schrittweise auf 2,5 Prozent steigen.

Das Bundesgesundheitsministerium überlegt außerdem, die Beitragsbemessungsgrenze von jetzt 3750 Euro anzuheben. Das will das Magazin "Focus" erfahren haben. Damit würden weitere besser verdienende Arbeitnehmer beitragspflichtig. CDU und CSU lehnen das jedoch ab, berichtet "Focus" weiter. Sie plädieren für eine Erhöhung des Einheitsbeitrags von derzeit 14,9 Prozent. Die Politik versucht, ein drohendes Minus von 10 Milliarden Euro bei den Krankenkassen abzuwenden.

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) warnt vor gestaffelten Zusatzbeiträgen. Gestaffelte Zusatzbeiträge trieben freiwillig Versicherte in den Krankenkassen dazu, die Solidargemeinschaft zu verlassen und in die private Krankenversicherung zu wechseln, teilt der SoVD mit. Mehr als vier Millionen Menschen sind freiwillig in gesetzlichen Krankenkassen versichert, schreibt "Focus" unter Berufung auf Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums.