Der GKV-Spitzenverband überprüfte Abrechnungen von Klinikaufenthalten. Demnach sei jede zweite Abrechnung fehlerhaft. Die DKG sieht dies jedoch anders.
Jede zweite Krankenhausabrechnung ist nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes nicht korrekt. Der Verband überprüfte elf bis zwölf aller Rechnungen aus 2013. Demnach waren im ersten Halbjahr 2013 etwa 52,77 Prozent aller Abrechnungen falsch.
Die Krankenhäuser erhalten bei einer korrekten Abrechnung eine Aufwandspauschale von 300 Euro von den Krankenkasse. Ist die Rechnung jedoch fehlerhaft, müssen die Krankenhäuser lediglich den überschüssigen Betrag an die Krankenkassen zurückzahlen.
Der GKV-Spitzenverband kritisiert diese Regelung. Um eine Änderung zu schaffen, trafen sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der GKV-Spitzenverband auf Lösungsgespräche. Diese scheiterten jedoch, da keine Einigung erreicht werden konnte. Nun soll nach Angaben des GKV eine Schiedsstelle schlichten.
Ene, Mene, Mu – schuld bist Du!
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht bei sich keinen Fehler. Die Gesellschaft kritisiert, dass mehr als 95 Prozent der Klinikrechnungen unbeanstandet bleiben. Bei der Schadenssumme von 2,3 Milliarden handele es sich laut DKG um das von Krankenkassen ausgelöste Prüfvolumen.
„Die Aussagen der Krankenkassen sind schlichtweg falsch. Wahr ist, dass von gezielten Falschabrechnungen der Krankenhäuser überhaupt keine Rede sein kann. Rund 70 Prozent der Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) stellen in Frage, ob Patienten ins Krankenhaus hätten aufgenommen werden sollen bzw. ob sie früher hätten entlassen werden können. Hier geht es nicht um Abrechnungen, sondern um die Infragestellung der von den Krankenhäusern umfassend geleisteten medizinischen Versorgung. Hinsichtlich dieser Fälle kann es aufgrund der Systematik des DRG-Systems dazu kommen, dass medizinische Sachverhalte unterschiedlich beurteilt werden. Ein Betrugsvorwurf kann darin nicht gesehen werden“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der DKG, Georg Baum.
