Silvesterfeuerwerk mit Zulassungsbeschränkungen ist erst ab 18 Jahren erlaubt. Doch kaum ein Elternteil hält sich daran. Jede sechste Familie erlaubt ihren Kindern gefährliches Feuerwerk, oft sogar ohne Aufsicht. Zu diesem Ergebnis kommt der dritte Axa-Kindersicherheitsreport.
Zerfetzte Hände, verbrannte Augen und Ohren: Jährlich werden bundesweit rund 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich behandelt. 6.000 von ihnen werden stationär aufgenommen.
Besonders das Aufsammeln von Blindgängern ist gefährlich. "Jedes Jahr zu Silvester kommen Jugendliche bei uns in die Notaufnahme, weil sie eben solche nicht abgebrannten Knaller gesammelt haben, die dann unerwartet in der Hand explodiert sind", sagt Charité-Kinderchirurgin Dr. Stefanie Märzheuser.
Das Versicherungsunternehmen Axa hat in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut GfK und der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder eine repräsentative Studie erstellt, die Eltern für verschiedene Feuer- und Hitzegefahren im kindlichen Alltag sensibilisieren soll. An der Befragung nahmen 1.007 Eltern teil.
Danach gaben 35 Prozent der Eltern an, dass sich ihr Kind bereits mehrmals verbrannt oder verbrüht hat. Jedes fünfte kam in ärztliche Behandlung. Nur die Hälfte der Eltern ist stets dabei, wenn Kinder mit brennenden Kerzen Kontakt haben. 14 Prozent der Eltern lassen ihre Kinder Feuerwerk anzünden, das erst ab 18 Jahren zugelassen ist, zwei Prozent sogar ohne Aufsicht.
BAG-Chefin Dr. Märzheuser: "Ganz wichtig ist wirklich, die Kinder schrittweise an Knallkörper heranzuführen." Dazu gehört laut Kindersicherheitsreport unter anderem, die Kinder nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Die Feuerwerkskörper niemals in der Hand zu zünden. Die Böller auf keinen Fall körpernah aufzubewahren – auch keine Knallerbsen in der Hosentasche.
Foto: © AXA Deutschland