Kasse zahlt in der Regel bei Krebsvorsorge 

Die Ärzte der Schauspielerin Angelina Jolie stellten bei ihr durch einen Gentest ein hohes Brustkrebsrisiko fest. Aus Angst hat sie sich vorsorglich beide Brüste abnehmen lassen. Doch wer zahlt einen solchen Eingriff in Deutschland? Die Redaktion von banktip.de hat bei dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nachgefragt.

Laut dem GKV übernehmen die Kassen die Vorsorgeuntersuchungen, die der Gemeinsame Bundesausschuss in den Leistungskatalog aufgenommen hat. Bei diesen vereinbarten Untersuchungen muss die Patientin keine Zuzahlung leisten.

Bei einer Genanalyse wird das Krebsrisiko bestimmt. Hochrisiko­patientinnen müssen vor einer Entscheidung eingehende Beratungen und eine Abklärung durch Spezialisten unternehmen. Entschließt sich die Patientin zu einem präventiven Eingriff, zahlt laut dem GKV in der Regel die Kasse.

Kostenübernahme ist Kassenentscheidung

Jedoch betont der GKV, dass die Kostenübernahme durch die Kassen nicht durch den Gemeinsamen Bundesausschuss geregelt ist. Es handelt sich um Einzelfallenscheidungen der jeweiligen Krankenkasse. Für den anschließenden Brustaufbau verlangen einige Kassen dem GKV zufolge ein medizinisches Gutachten, zum Beispiel durch zertifizierte Brustzentren, als auch einen Kostenvoranschlag.

Voraussetzung für einen Präventiveingriff und dem anschließenden Wiederaufbau der Brust sei laut dem GKV die Genanalyse. Dieser Test gibt jedoch nur die Wahrscheinlichkeit an, wie hoch das Risiko einer Krebserkrankung ist. Ob die Patientin tatsächlich daran erkrankt, wird damit jedoch nicht belegt.

Entscheidet sich eine Hochrisikopatientin gegen die Abnahme der Brüste, kann sie auf eine umfassendere Früherkennung an den Brustkrebszentren zurückgreifen. Bricht der Krebs aus, beginnt laut dem GKV dann eine intensive Behandlung. Viele Krankenkassen haben zudem Einzelverträge mit den Brustkrebszentren, so dass in der Regel keine Kosten für die Patienten anfallen.