5 Euro sind zu viel. Zu diesem Schluss kam das Bundeskartellamt und lehnte den Vorschlag der Banken ab, die Kosten für das Abheben an fremden Geldautomaten zu begrenzen. Ein Sprecher des Amtes bestätigte der "Financial Times Deutschland", dass der Behörde die Deckelung der Gebühr nicht weit genug geht. Die Höchstgrenze von 5 Euro würde sich wie ein Festbetrag auswirken. Kaum eine Bank würde darunter bleiben.
Schon im April verlangte die Behörde niedrigere Obergrenze
Schon im April dieses Jahres hatte die Behörde die Banken auf eine niedrigere Obergrenze beim Abheben an fremden Geldautomaten gedrängt. Doch bislang konnten sich die Bankenverbände nicht einigen. Selbst die 5-Euro-Grenze schlugen die Banken erst auf Druck von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) und von Verbraucherschützern vor.
An einer niedrigen Gebühr haben vor allem die Privatbanken wie Deutsche Bank und Commerzbank ein Interesse, da ihr Marktanteil vergleichsweise gering ist und sich ihre Kunden öfter an Sparkassen- oder Volksbanken-Automaten Geld besorgen als umgekehrt. Daher wollte der Bundesverband deutscher Banken die Gebühr auch nur auf 2 Euro festsetzen. Das lehnte der Sparkassen- und Giroverband allerdings ab. Nach Willen der Sparkassen müsste es gar keine Deckelung der Gebühr geben.
Kartellamt macht Druck auf Bankenverbände
Doch nun setzt das Kartellamt die Bankenverbände erneut unter Druck. Im Zentralen Kreditausschuss, in dem die Bankenverbände organisiert sind, muss nun ein neuer Vorschlag erarbeitet werden. Sollte dies ausbleiben, droht das Kartellamt zu prüfen, ob die bestehenden Bankverbände kartellrechtlich überhaupt zulässig sind.
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