Wegen der Erhebung von Zusatzbeiträgen wechselten im ersten Halbjahr 2010 Hunderttausende gesetzlich Versicherte ihre Krankenkasse. Rund eine halbe Million Versicherte entschieden sich für eine andere Krankenkasse. Wie die Interessenvereinigung der Versicherten, Sparer und Kapitalanleger (GVI) mitteilt, meldet die KKH-Allianz erstmals sogar Kündigungen von Rentnern und Hartz-IV-Empfängern.
"Das ist aus Sicht der Versicherten angesichts der höheren Kosten durchaus verständlich, zumal die Leistungen nach einem Wechsel nicht schlechter sein müssen", sagt der Präsident der GVI Siegfried Karle. Nach Schätzungen der Organisation sind 10 Millionen der 51,5 Millionen Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherung vom Zusatzbeitrag betroffen.
Derzeit erheben 16 Krankenkassen einen Zusatzbeitrag. Andere Kassen locken neue Kunden sogar mit einer Prämienrückzahlung. So zahlt beispielsweise die hkk ihren Versicherten eine Prämie von 60 Euro pro Kalenderjahr.
Wie schon der Name verrät, muss der Zusatzbeitrag zusätzlich zu den regulären Beiträgen in der gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt werden. Die Bundesregierung plant derzeit, die Beiträge für die Krankenkassen von 14,9 auf 15,5 Prozent anzuheben.
Foto: © Birgit Reitz-Hoffmann/FOTOLIA
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