Der Deutsche Hebammenverband nimmt das Angebot des GKV-Spitzenverbandes an. Noch im Mai 2014 lehnte der Verband das Gebot ab.
Nach langem Hin und Her akzeptiert der Deutsche Hebammenverband das Angebot des GKV-Spitzenverbandes zum Ausgleich der Haftpflichtprämie. Grund sei, dass der Verband verhindern wolle, dass noch weitere freiberufliche Hebammen aus ihrem Beruf gedrängt werden.Ursache für die angespannte Stimmung sind die seit Jahren kontinuierlich steigenden Haftpflichtprämien für Hebammen. Auch jetzt erhöht sich die Prämie um 20 Prozent. Freiberufliche Hebammen müssen damit jährlich einen Betrag von 5.091 Euro an die Krankenkassen zahlen, um berufshaftpflichtversichert zu sein.
Der nun akzeptierte Vorschlag lag bereits im Mai 2014 auf dem Tisch. Die Hebammen lehnte das Angebot damals ab. Drei Monate später lenkt der Hebammenverband ein. Grund für die Annahme des Angebots sei laut Verband, dass das Problem eine schnelle Lösung erfährt. "Ein schneller Ausgleich durch die Krankenkassen ist damit notwendig, um nicht weitere Hebammen aus dem Beruf zu drängen. Der Verband verzichtet deshalb auf das geplante Schiedsstellenverfahren."
Nächste Verhandlungen stehen vor der Tür
Das Angebot von Mai 2014 sei jedoch erweitert worden. Laut dem Hebammenverband erhalten Beleghebammen im Schichtdienst mehr Gehalt und einen Zuschlag. Letzterer ist für ein Jahr festgeschrieben. Im Juli 2015 soll dieser laut Verband von einem sogenannten Sicherstellungszuschlag abgelöst werden.
"Wir fordern jedoch weiterhin eine strukturelle Lösung der Haftpflichtproblematik. Die Zuschläge helfen nur kurzfristig. Wir brauchen aber eine Lösung, um die Versorgung mit Hebammenhilfe auch langfristig zu sichern und Frauen die im Sozialgesetzbuch garantierte Wahlfreiheit des Geburtsortes zu ermöglichen", sagt die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes, Martina Klenk. "Wir wollen bei den kommenden Verhandlungen zum Sicherstellungszuschlag deutliche Verbesserungen bei der Vergütung aller Hebammengruppen erreichen. Das ist unser Anliegen und dafür werden wir uns weiter einsetzen. Denn es geht um alle Hebammen."
