Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen müssen sich auf höhere Beiträge einstellen. Die heute von der Bundesregierung verabschiedete Gesundheitsreform sieht vor, dass die Beiträge von derzeit 14,9 auf 15,5 Prozent steigen.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber tragen diese Steigerung jeweils zur Hälfte. Zum letzten Mal, wie das Magazin "Focus" berichtet. Denn auf dem neuen Niveau soll der Arbeitgeberanteil festgeschrieben werden. Spätere Beitragssteigerungen müssen die Arbeitnehmer allein bezahlen.
Zusatzbeitrag künftig unabhängig vom Einkommen
Außerdem sollen Krankenkassen einkommensunabhängige private Krankenversicherung (PKV) wechseln dürfen. Bisher müssen Arbeitnehmer drei Jahre lang warten, bevor sie in eine private Krankenversicherung wechseln dürfen. Wer im neuen Jahr mit seinem Gehalt die Beitragsbemessungsgrenze überschreitet, kann schon nach einem Jahr Wartezeit dem Krankenkassensystem den Rücken kehren.
Gesundheitsreform soll schon 2011 gelten
Die Gesundheitsreform soll ein drohendes Loch von bis zu 11 Milliarden Euro bei den gesetzlichen Krankenkassen verhindern. Dazu sieht die Reform auch eine Deckelung des Anstiegs der Kosten für Ärzte und Kliniken vor. Außerdem würden die Verwaltungskosten der Krankenkassen auf dem Niveau von 2010 festgeschrieben, berichtet "Focus". Die Gesundheitsreform soll schon zum Jahresanfang 2011 in Kraft treten. Dazu müsste der Bundestag das Paket noch in diesem Herbst verabschieden.
Opposition: Versicherte zahlen die Zeche
Die Oppositionsparteien kritisieren vor allem, dass künftige Beitragssteigerungen allein von den Versicherten geschultert werden sollen. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast wirft der Bundesregierung vor, sie treibe mit ihrer Gesundheitsreform die Solidarität aus. Bundesgesundheitsminister Philip Rösler (FDP) will mit der Festschreibung verhindern, dass die Kosten für Arbeit steigen.
Foto: © Claudia Hautumm/PIXELIO
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