Die Panne, die jetzt im Testlauf der geplanten elektronischen Gesundheitskarte aufgetreten ist, hat nach Angaben der für die Tests zuständigen Gesellschaft Gematik nicht zum Verlust von Patientendaten geführt. Das berichtet der Berliner "Tagesspiegel" in seiner Onlineausgabe.
Nur Musterkarten mit fiktiven Daten gelöscht
Der Gematik-Sprecher Daniel Poeschkens sagte, dass von dem Datenverlust nur 1000 Musterkarten mit fiktiven Patientendaten betroffen seien, mit denen die künftigen Systeme geprüft würden. Neben den Musterkarten sind in sieben Testregionen auch schon personalisierte Karten im Einsatz. Der Ausfall des Sicherungssystems habe diese Karten laut Poeschkens jedoch nicht betroffen.
Ab Oktober soll die elektronische Gesundheitskarte in der Startregion Nordrhein ausgegeben werden. Auf den Karten werden zunächst nur jene Daten gespeichert, die auch auf der jetzigen Krankenkassenkarte zu lesen sind.
Für die elektronische Karte werde es eine Datenverschlüsselung geben, die nur der Patient öffnen kann – zusammen mit einer dafür autorisierten Karte des jeweiligen Arztes. Die zentrale Datei mit den persönlichen Schlüsseln für die Musterkarten war jetzt nach Angaben der Zeitung zerstört worden.
Problem der Datenspeicherung noch nicht gelöst
Der Vorfall sei ein neuerlicher Anlass für Skeptiker, die Sicherheit der elektronischen Gesundheitskarte anzuzweifeln, schreibt die Zeitung. Angesichts dessen, das für die privaten Schlüssel eine Zentraldatei existiere, könne Missbrauch nicht ausgeschlossen werden, bestätigt Gematik-Sprecher Poeschkens. Es sei noch keine Entscheidung gefallen, wie das Problem gelöst werden soll.
Es gebe seiner Ansicht nach nur zwei Möglichkeiten: Entweder es werde die zentrale Datei eingerichtet. Oder aber man verzichte darauf – was aber in der Konsequenz bedeuteten würde, dass ein Verlust der Karte oder auch ein Wechsel der Krankenkasse zum Verlust der darauf gespeicherten Informationen führe. Man würde sich in dieser Frage aber eng mit dem Datenschutzbeauftragten austauschen, sagte Poeschkens gegenüber dem "Tagesspiegel".
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