Der Versicherer Ergo berechnet rund 70.000 Kunden offenbar zu hohe Verwaltungskosten bei der Riester-Rente. Laut "Handelsblatt" wurden die betroffenen Verträge durch die von Ergo übernommene Hamburg-Mannheimer-Versicherung abgeschlossen.
Wie die Zeitung berichtet, berechnet der Versicherungskonzern bei rund 70.000 Kunden zu hohe Verwaltungskosten und verdient daran bis zu 160 Millionen Euro. Betroffen sind Kunden, die 2005 und 2006 eine Kaiser-Rente über die Hamburg-Mannheimer abgeschlossen haben. Bei ihnen gab es unterschiedliche Kostenangaben bei Anträgen und Verträgen, sie fielen bei den Verträgen höher aus.
Ein ehemaliger Generalvertreter der Hamburg Mannheimer sagte gegenüber dem "Handelsblatt": "Die Verwaltungskosten wichen um vier Prozentpunkte von den Kosten ab, die den Kunden in den Anträgen dargestellt worden waren. Ein Durchschnittskunde (Monatsbeitrag 80 Euro) wurde mit seiner Police auf diese Weise im Vertragzeitraum um rund 2300 Euro schlechter gestellt als angeboten. Diese Differenz basierte auf einer fehlerhaften Prospektierung."
Ergo-Sprecherin Alexandra Klemme bezeichnete die Unterschiede bei den Kosten gegenüber der Zeitung als Einzelvorfälle. Hier hätten Vermittler nach einem Tarif-Wechsel bei den Riester-Verträgen noch die alten Formulare genutzt. Im Beratungsgespräch hätten sie jedoch die aktuelle Angebotssoftware verwendet und die tatsächlichen Kosten genannt.
Trotzdem kommen laut dem Rechtsanwalt Ralph Sendler hohe Kosten auf Ergo zu. Er sagte gegenüber dem "Handelsblatt": "All diese Policen müssten angepasst werden, und zwar so, dass sie dem unterschriebenen Antrag entsprechen."
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