Gesetzlich Versicherte müssen 2017 mit steigenden Krankenkassenbeiträgen rechnen. Die Kassen begründen das unter anderem mit den Kosten für Hartz-IV-Empfänger und Flüchtlinge.
Der Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrags fürs kommende Jahr Beträge bis zu 0,3 Prozentpunkte und steige dann auf rund 1,4 Prozent vom Einkommen. Zusatzbeitrag der Arbeitnehmer werde im Jahr 2019 voraussichtlich im Schnitt bei 1,8 Prozent liegen, sagte die Chefin des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer, am Donnerstag in Nauen.
Bereits Mitte Juni 2016 bestätigte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums Pläne der Bundesregierung, die gesetzlichen Krankenkassen im nächsten Jahr mit einer zusätzlichen Finanzspritze aus dem Gesundheitsfonds unterstützen zu wollen. Dafür sollten die Reserven des Fonds durch eine gesetzliche Regelung um 1,5 Milliarden Euro abgesenkt werden.
Damals hielt es jedoch der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe nicht für notwendig, angesichts des Flüchtlingszustroms die Krankenkassenbeiträge zu erhöhen. Gegenüber der Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagre er damals "Eine gute medizinische Versorgung der Flüchtlinge ist in unser aller Sinne. Für mich ist aber auch klar, dass wir zusätzliche Belastungen für die Beitragszahler vermeiden sollten".