Drei Viertel aller deutschen Haushalte haben keine Berufsunfähigkeitsversicherung. Ende 2009 hatten die Deutschen rund 16,6 Millionen BU-Versicherungen. Dabei gilt die Absicherung einer möglichen Erwerbsunfähigkeit als eine der wichtigsten Policen. Demgegenüber stehen etwa 70 Millionen Lebensversicherungen. Das berichtet das "Handelsblatt".
Versicherungsschutz oft nur zu unerschwinglichen Preisen
Der Antrag und die Beratung für diese Versicherung seien sehr aufwendig. Bei Vorerkrankungen lehnen die meisten Anbieter die Anfragen ab. So erhielten viele Berufsgruppen kaum oder nur unerschwinglichen Preisen Schutz. Ein Straßenbauer muss für eine vergleichbare Police etwa vier Mal so viel zahlen wie ein Notar.
"Für die, die sich eine BU-Police ohnehin leisten können, ist es günstiger geworden. Für die war es aber gar nicht nötig. Und für die, die die BU viel dringender brauchen, weil sie niedrigere Einkommen haben und das BU-Risiko höher ist, haben sich die Preise verdoppelt bis vervierfacht," sagt Michael Franke von der Ratingagentur Franke und Bornberg dem "Handelsblatt".
Versicherte haben monatliche Rente meist zu niedrig angesetzt
Diejenigen, die eine BU abgeschlossen haben, haben die monatliche Rente oftmals viel zu niedrig angesetzt. Zwischen 70 und 90 Prozent der Versicherten haben nach Angaben der Ratingagentur Franke und Bornberg einen Anspruch auf weniger als 1.000 Euro im Monat.
"Das ist deutlich zu wenig und hat damit zu tun, dass in den meisten Fällen keine bedarfsgerechte Beratung geführt wird", beanstandet Franke. Bei einer eigenständigen Police erhalten viele Versicherte laut Vertrag im Schadensfall 900 Euro monatlich. Versicherte, die die BU als Zusatzversicherung zur Lebensversicherung abgeschlossen, erhalten meist nur 500 Euro monatlich.
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