Die Finanzaufsicht BaFin prüft Kapitali-sierungsgeschäfte der deutschen Lebensversicherungen. Das geht aus einem Schreiben hervor, das der "Financial Times Deutschland" (FTD) vorliegt. Dabei handelt es sich um Verträge, auf die ein Kunde einmalig einen großen Geldbetrag einzahlt und dafür mit hohen Renditen belohnt wird. In der Branche spricht man von Einmalbeiträgen.
Einmalbeiträge sichern steigende Beitragseinnahmen
Da es sich bei diesen Einmalbeiträgen um hohe Summen handelt, sichern sie den Versicherern steigende Beitragseinnahmen - selbst bei sinkender Zahl von Neuverträgen. Im Gegensatz zu konventionellen Lebensversicherungen können diese Verträge auch ohne Verlust vorzeitig aufgelöst werden. Kritiker befürchten, dass die Versicherer an der Rendite für die Bestandskunden mit langfristigen Verträgen sparen, damit sie im Kampf um kurzfristige Kunden mit den Tagesgeld- und Festgeldangeboten der Banken konkurrieren können.
Ein Viertel der Beiträge aus Einmalbeiträgen
Die Versicherer sind auf diese Einmalbeiträge angewiesen, um steigende Beitragseinnahmen vorweisen zu können. So erreichten die Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft 2009 ein Beitragsplus von 7,1 Prozent. Von den 85,2 Milliarden Euro Beitragseinnahmen der Versicherer im Jahr 2009 entfiel rund ein Viertel auf Einmalbeiträge: 20,8 Milliarden Euro. Die Zahl der Einmalbeiträge stieg gegenüber dem Vorjahr um fast 62 Prozent.
Das Neugeschäft der Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds speiste sich 2009 zu vier Fünfteln aus Einmalbeiträgen. Nach Informationen der "FTD" hat die BaFin den Versicherern eine Frist bis zum 19. April gesetzt, um ihre Zahlen vorzulegen.
Foto: © M. Schuckart/FOTOLIA
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