Finanzberater beraten bei der Altersvorsorge nicht bedarfsgerecht. Das ergab eine Auswertung der Verbrauchernzentrale Baden-Württemberg, die 121 Geldanlageberatungen der vergangenen Monate ausgewertet hat.
Vier von fünf Deutschen legen Geld für den Ruhestand zurück. Ob die Sparer später davon profitieren werden, bezweifeln die Verbraucherschützer. "Wir schätzen den Schaden durch nicht bedarfsgerechte Beratung zur Geldanlage und Altersvorsorge bundesweit auf 45 bis 90 Millionen Euro jährlich", sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Vorsorgeprodukte berücksichtigen nicht die Bedürfnisse der Kunden
Die derzeit empfohlenen Vorsorgeprodukte entsprachen nicht dem Bedarf des Kunden, aber auch bestehende Altverträge gehen an den Bedürfnissen der Anleger vorbei. Besonders unflexible Verträge, bei denen die gesamten Kosten zu Beginn des Vertragsabschlusses fällig werden, berücksichtigen nach Auffassung der Verbraucherzentrale nicht die Lebenswirklichkeit der Kunden.
Denn bei einer vorzeitigen Kündigung verliert der Anleger die bereits bezahlten Kosten vollständig. Zudem beklagten die Verbraucherschützer, dass Angebote von Finanzberatern oft mit höheren Kosten einhergehen als vergleichbare Anlagen bei anderen Anbietern.