Der Chef-Investor der Allianz hat in einem Interview die lebenslange Zinsgarantie bei Lebensversicherungen infrage gestellt. Die Niedrigzins-Phase bringt Versicherer zunehmend in Bedrängnis.
Die Lebensversicherer gehen derzeit schwierigen Zeiten entgegen. Daran ändert auch die leichte Erholung bei den Zinsen für Staatsanleihen nichts, an denen sich die Lebensversicherungen orientieren.
Im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' hat Allianz-Chef-Investor Maximilian Zimmerer nun die lebenslange Zinsgarantie bei Lebensversicherungen infrage gestellt. Laut Regulierung müssen die Versicherer einen Großteil ihrer Kundenbeiträge in festverzinsliche Wertpapiere wie zum Beispiel Staatsanleihen anlegen. Bleibt es dabei, "dann müssen wir mit den Garantien für die Altersvorsorge runter", sagt Zimmerer. Garantien gäbe es dann zwar weiterhin, jedoch in Höhe und Dauer begrenzt.
Altersvorsorge in Gefahr
Lebensversicherungen sind gerade bei Deutschen als Altersvorsorge beliebt. Seit Anfang 2015 schließen Lebensversicherer neue Policen nur noch mit einem Garantizins von 1,25 Prozent ab. Trotz der anhaltenden Zinssenkungen warnte sogar der Internationale Währungsfonds zuletzt vor der Pleitegefahr in der Branche. Insbesondere kleinere Versicherungen haben in der Niedrigzinsphase zu kämpfen. Trotz der leichten Erholung bei den Staatsanleihen erwartet Zimmerer für Europa in der nächsten Zeit keine große Zinswende.
Erst vor wenigen Wochen hatte der Finanzexperte Antonio Sommese gegenüber Banktip vor einem Finanzcrash ausgelöst durch Versicherungen gewarnt. Laut Sommese zahlen deutsche Versicherungen bei den Lebensversicherungen im Schnitt einen Garantizins von um die drei Prozent. Gleichzeitig laufen die Laufzeiten ihrer vor zehn Jahren abgeschlossenen, hoch verzinsten Staatsanleihen aus.
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