Lebensversicherungen sollen als finanzielle Absicherung im Alter dienen. Doch nicht immer können Verbraucher die Verträge bis zum Ende bedienen. Einige von ihnen denken deshalb über den Verkauf der Versicherung auf dem Zweitmarkt nach. Doch es gibt Alternativen. Banktip erklärt einige davon.
Eine Lebensversicherung kann für Verbraucher zur finanziellen Belastung werden. Doch nicht immer ist der Verkauf der Police die beste Lösung. Schließlich müssen Verbraucher bei einem solchen Verkauf auf einiges achten: "Lebensversicherungen: Zehn Punkte zum Verkauf".
Neben der schwierigen Wahl eines Käufers und dem möglichen finanziellen Verlust hat ein Verkauf auch Folgen für das Alter: Er bringt die Finanzplanung durcheinander. Doch welche anderen Möglichkeiten haben die Verbraucher?
Policendarlehen
Über ein Policendarlehen können Verbraucher einen Kredit auf ihre Lebensversicherung aufnehmen. Es wird in den meisten Fällen in der Höhe des aktuellen Rückkaufswertes der Versicherung gewährt. Partner kann zum Beispiel der Versicherer oder ein Policenkäufer sein.
Die Zinsen für das Darlehen können jedoch höher ausfallen, als die der Lebensversicherung. Auch hier sollten die Verbraucher also Angebote vergleichen. Dabei bietet es sich für die Verbraucher an, diese Zinskonditionen mit denen eines Ratenkredites zu vergleichen. Der könnte preiswerter sein.
Das Darlehen ist entweder beim Ablauf der Versicherung oder beim Leistungsfall fällig. Durch die höheren Zinsen sollten Verbraucher das Darlehen laut der Stiftung Warentest jedoch nur für kurze Laufzeiten einsetzen. Wichtig: Der Versicherungsschutz sollte bei einem solchen Darlehen bestehen bleiben.
Beitragsfreistellung
Bei der Beitragsfreistellung hören die Versicherten auf, Geld in ihre Police einzuzahlen. Oft ist dies nur nach dem Erreichen eines Mindestguthabens möglich. Ein weiterer Nachteil: Die spätere Auszahlsumme verringert sich. Ähnlich wie ein Verkauf kann also auch eine Beitragsfreistellung die Finanzplanung durcheinanderbringen.
Auch erlauben nicht alle Versicherer, dass die Verbraucher nach der Freistellung wieder mit der Einzahlung von Beiträgen beginnen. Fällt die Pause zu lange aus, verlieren die Versicherten zudem Steuervorteile. Des Weiteren können Zusatzversicherungen wegfallen.
Stundung der Beiträge
Manche Versicherungen genehmigen auch die Stundung der Beiträge. Die Versicherten zahlen für eine bestimmte Zeit keine Beiträge ein. Diese müssen sie jedoch nach der Beitragspause samt Zinsen nachzahlen. Eine Stundung ist also nur sinnvoll, wenn die Verbraucher davon ausgehen können, dass es bald wieder besser um die Finanzen stehen wird. Der Versicherungsschutz sollte weiterbestehen.
Aussetzung der Dynamik
In einigen Versicherungsverträgen gibt es eine Dynamik. Das heißt, dass die Beiträge für die Police regelmäßig ansteigen. Die Dynamik soll dazu dienen, die spätere Rentenleistung an den steigenden Bedarf anzupassen. Der Versicherungsschutz steigt also ohne weitere Gesundheitsprüfung. Es ist möglich, diese Dynamik auszusetzen.
Abhängig vom Versicherer kann die Dynamik erlöschen, wenn der Versicherte sie drei Jahre in Folge aussetzt. Teilweise können die Versicherten die Dynamik später erneut einbinden. Allerdings kann dafür eine erneute Gesundheitsprüfung nötig sein.
Beiträge auf kleinere Raten umstellen
Versicherte können die Beiträge für ihre Police anstatt in jährlichen Raten auch vierteljährlich oder monatlich bezahlen. So fällt nicht einmal im Jahr eine größere Summe an. Ähnlich wie die Stundung hilft diese Option jedoch nur über kurzfristige finanzielle Engpässe hinweg.
Einige Versicherer verlangen der Stiftung Warentest zufolge bei kleineren Raten jedoch Aufschläge. Dies verursacht also auf lange Sicht zusätzliche Kosten.
Wichtig: Versicherte sollten die Vor- und Nachteile der jeweiligen Option überdenken und die finanziellen Folgen durchrechnen. Denn eine allgemeine Lösung gibt es nicht. Sie ist immer abhängig von der finanziellen Situation des Versicherten.
BGH-Urteil: Reise-Umbuchungen bleiben teuer
Der BGH hat ein wichtiges Urteil in Sachen Reiseum...
mehr