Regional- und Typklassen - unerwartet hohe Kosten
Die Höhe der Versicherungssumme hängt zudem von Regional- und Typklassen ab. Gemeinsam ist ihnen, dass beide eine Frage der Statistik sind. Zum einen ist in gewissen Gegenden die Diebstahlgefahr oder auch die Kollisionsgefahr deutlich höher, entsprechend steigen die Versicherungskosten. Auch die Verkehrsdichte und der allgemeine Zustand der Verkehrswege in der Region ist Entscheidungskriterium und damit Kostenfaktor. Ferner ist das Unfallrisiko bei Sportwagenfahrern höher als bei Fahrern PS-armen Kleinwägen. Das schlägt sich freilich bei der entsprechenden Typklasse des Fahrzeugs nieder. Schon beim Kauf des Wagens ist es also ratsam, sich über diese Klasse zu informieren. Die finanziellen Unterschiede pro Jahr sind gerade bei den Typklassen beträchtlich. Und während die Wahl des Wohnortes schwieriger zu beeinflussen ist, lassen sich bei der Wahl des Fahrzeugs wenigstens noch einige Euro einsparen.
Schadensfreiheitsklassen - unfallfrei wird belohnt
Aller Anfang ist teuer. Das gilt besonders bei den Schadenfreiheitsklassen (SF). Anfänger beginnen bei der sagenhaften Höhe von 230 oder gar 260 Prozent - das entspricht SF 0. Auch mit gleichen Prozentwert unterscheiden sich die dahinter stehenden Summen von Versicherung zu Versicherung.
Mit den unfallfreien Jahren senken sich die Prozente im besten Fall bis auf die günstigste Klasse, sie liegt bei 30 Prozent. Dafür muss man allerdings eine ganze Weile sicher fahren - unterschiedlich lang übrigens bei den verschiedenen Anbietern. Mit neuerlichen Unfällen steigt der Verursacher wieder in eine teurere Klasse ab. Dabei ist nicht die schwere des Schadens ausschlaggebend, sondern die Anzahl der verursachten Unfälle.
Senken lassen sich die Kosten für Anfänger beispielsweise, indem der Wagen zunächst als Zweitwagen der Eltern läuft. Funktioniert das drei Jahre lang unfallfrei, kann der Fast-Neuling auf den eigenen Namen umschreiben und steht dann in der Regel bei SF ½, das entspricht 140 %. Weitere Möglichkeit: Drei Jahre im Besitz eines EU-Führerscheins oder der Nachweis, dass man mit einem Dienstwagen schon länger gut unterwegs ist. Schließlich gibt es noch bei einigen Versicherungen die Chance, einen Fahrtest zu absolvieren.
Diverse Versicherungen bieten sogenannte Rabattretter für langjährig sichere Fahrer an. Sie kommen zur Geltung, wenn der Versicherte wider Erwarten doch einen Unfall hatte. Mit Rabattretter bleibt dem Fahrer die niedrige SF-Klasse als Treuebonus erhalten.
Auch bei den SF-Klassen, bzw. dem Rabattsystem der Anbieter, gilt es genau zu prüfen, ehe man sich langfristig an einen Versicherer bindet. Verführerisch niedrige Beitragssätze können sich nach einem Unfall gegebenenfalls drastisch erhöhen. Deswegen mach es Sinn zu prüfen, wie es bei einer Versicherung in der nächsthöhere Klasse aussieht, also wie teuer man in ihr fährt. Auch ist die Rückstufung nach Unfall je nach Versicherer unterschiedlich geregelt. Es tut gut, vor Vertragsabschluss zu wissen, wie tief man bei einer Versicherung sinken kann und wie lange es dauert, wieder günstig zu fahren.