Zur Wohngebäude- die Elementarschadenversicherung?
Wenn die Flut kommt, oder der Hang rutscht, dann winkt die normale Wohngebäudeversicherung ab. Wenn das Eigenheim am Toben der Elemente Schaden nimmt, dann braucht der Besitzer umfangreiche Ersparnisse - oder eine Elementarschadenversicherung. Die leistet Ersatz nicht nur bei Flutschäden, sondern auch bei Schnee- oder Schlammlawinen im Bergland und Springfluten an der Küste oder auf Inseln.
Ob ein Hausbesitzer diese Versicherung abschließen sollte oder nicht, hängt von der Umgebung ab, in der sein Eigenheim steht. Hausbesitzer an den Ufern von Rhein und Elbe, vor allem aber an Oder und Neiße, sollten über eine Elementarschadenversicherung nachdenken. Zweimal war allein 2010 an Deutschlands östlichen Grenzflüssen Land und Keller unter.
Fast alle Gebäude problemlos versicherbar
Dort, wo die Elemente häufiger verrückt spielen, kostet auch die Elementarschadenversicherung mehr. Es gibt nach Auskunft des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sogar einen kleinen Bestand von Gebäuden, die man nur mit Einschränkungen versichern kann. Der GDV spricht von 1,5 Prozent der Gebäude, deren Besitzer wohl im Schadensfall auf einem Teil der Kosten sitzenbleiben würden, weil kein Versicherer hier vollständigen Ersatz garantieren würde. 98,5 Prozent der Gebäude seien jedoch ohne weiteres versicherbar.
Unbeliebte Elementarschadenversicherung
Alles eine Frage der Kosten. Entsprechend unbeliebt ist die Elementarschadenversicherung bei deutschen Hausbesitzern. Im Flutsommer 2010 besaßen 74 Prozent, also fast drei Viertel aller Hausbesitzer keine Versicherung gegen Elementarschäden. Das Problem: Wer rechnet schon mit Naturkatastrophen.
Wer hätte bis 2002 gedacht, dass sich Flüsschen wie die Mulde innerhalb von Stunden in reißende Ströme verwandeln können, die jedes Mauerwerk unterspülen? Wer hätte bis zur Jahrhundertflut 2002 ein Elbehochwasser von solchen Ausmaßen erwartet? Das macht die Abwägung über das Für und Wider einer Elementarschadenversicherung so schwierig.