Die Wirtschaft drängt weiter auf Steuersenkungen - trotz Absage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Im Gegenzug sollten Subventionen abgebaut werden.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, sagte der "Ostsee-Zeitung": "Auch der Wirtschaft ist bewusst, dass die öffentlichen Haushalte konsolidiert werden müssen. Zu einem stimmigen Gesamtpaket aus Ausgabenreduktion, aber auch einer notwendigen Steuervereinfachung und zumindest schrittweisen Steuersenkung gehört natürlich, dass auch bei den Subventionen in der Wirtschaft eingespart werden muss. Dabei darf es keine Tabus geben."
Driftmann betonte: "Im Gegenzug zu dem Subventionsabbau muss es eine Steuerreform geben. Wir brauchen ein einfacheres, gerechteres und transparenteres Steuersystem. Wir müssen uns trotz allem an den Mittelstandsbauch bzw. die kalte Progression ranwagen, damit Lohnzuwächse von der Steuerprogression nicht zum großen Teil aufgefressen werden."
Zur Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es auf absehbare Zeit keine Steuersenkungen geben werde, erklärte der DIHK-Präsident: "Ich halte es für falsch, das Thema jetzt vorschnell abzuräumen. Immerhin prognostizieren die Steuerschätzer bis 2014 ein Wachstum der Steuereinnahmen allein beim Bund von sieben Milliarden Euro pro Jahr. Und Steuervereinfachungen müssen im Übrigen nicht viel kosten."
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