Verlockendes Angebot für HRE-Aktionäre 

Der staatliche Bankenrettungsfonds SoFFin unterbreitet den Aktionären der Hypo Real Estate (HRE) ein überraschend großzügiges Kaufangebot für ihre Aktien. Nach eigenen Angaben bietet der SoFFin einen Übernahmepreis von 1,39 Euro je Aktie. Das entspricht einem Gesamtgebot von 290 Millionen Euro, für alle noch nicht im Eigentum des SoFFin befindlichen ausstehenden Aktien.

Das ist deutlich mehr, als an der Börse erwartet worden war. Der Mittwochsschlusskurs lag bei 1,20 Euro, heißt es im "Handelsblatt".

Der Angebotspreis von 1,39 Euro je Aktie enthält eine Prämie von rund 10 Prozent auf den gesetzlichen Mindestpreis von 1,26 Euro. Dieser ist im Finanzmarktstabilisierungsergänzungsgesetz vorgegeben, das kürzlich in Kraft getreten ist. Der gesetzliche Mindestpreis ergibt sich danach aus dem durchschnittlichen inländischen Börsenkurs im Zeitraum vom 1. bis zum 15. Februar 2009. Das Angebot ist die Gelegenheit für die HRE-Aktionäre, zu einem attraktiven Preis aus ihrem Investment auszusteigen.

Die HRE ist im September 2008 in eine ernste und ihren Fortbestand gefährdende Schieflage geraten. Mit dem Kaufangebot macht die Bundesregierung nun ernst mit der geplanten Verstaatlichung der maroden Immobilienbank. Bundespräsident Horst Köhler hatte das Banken-Enteignungsgesetz am Dienstag unterzeichnet.

Nach eigenen Angaben beabsichtigt der SoFFin, das Angebot sehr zügig durchzuführen. Die Einzelheiten werden sich aus der Angebotsunterlage ergeben, die innerhalb der nächsten Tage nach der Prüfung durch die BaFin veröffentlicht werden soll. Alle Aktionäre der HRE, die das Angebot annehmen wollen, sollten so rasch wie möglich mit ihrer Depotbank Kontakt aufnehmen.