Nur wenige Hotels geben die Senkung der Umsatzsteuer zum Jahreswechsel in Form von Preissenkungen an die Kunden weiter. Dies zeigt eine von der Verbraucherzentrale Bundesverband veröffentlichte bundesweite Stichprobe von rund 600 Übernachtungsmöglichkeiten. Von Mitte Dezember 2009 bis Mitte Januar 2010 wurden Hotelübernachtungen eher teurer. Nur 7,4 Prozent der untersuchten Angebote wurden im Preis gesenkt, hingegen wurden 13,9 Prozent sogar erhöht.
"Das Hauptargument für die Einführung einer reduzierten Mehrwertsteuer waren preisbedingte Nachteile im internationalen Wettbewerb. Dann müssten als logische Konsequenz jetzt auch die Preise sinken", kritisiert der Vorstand des Bundesverbandes die Hotelbranche. 5700 Mitglieder hatten in einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) angekündigt, 21,2 Prozent des Mehrwertsteuervorteils als Preissenkungen direkt an die Kunden weitergeben zu wollen. Auch der Hotelverband Deutschland hatte zugesagt, dass Gäste, Mitarbeiter sowie Handwerker und Zulieferer gleichermaßen profitieren werden.
Insgesamt sind die Übernachtungspreise um 1,9 Prozent gestiegen. Durchschnittlich wurden die Preise bei Hotels, die sich gegenüber Dezember verteuert haben, um 13,03 Euro erhöht. Bei Hotels, die ihren Preis verringert haben, lag die durchschnittliche Preisreduzierung bei 5,62 Euro.
Die Stichprobe der Verbraucherschützer bestätigt eine Umfrage des Magazins "Stern". Die Zeitschrift hatte 21 Hotels in ganz Deutschland befragt, von denen nur ein einziger die Preise gesenkt hat. Die meisten Hoteliers wollen das Mehrwertsteuerprivileg für Sanierungen nutzen.
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