Die Steuererklärung soll zukünftig teilweise von den Finanzämtern gemacht werden. Dazu kündigte Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon in einem Interview mit der "Rheinischen Post" eine Steuerreform und eine Vereinfachung des Steuerrechts an.
Die "Radikalkur bei der Steuererklärung" sieht vor, dass Geringverdiener einen vorgefertigten Entwurf ihrer Steuererklärung durch ihr Finanzamt erhalten. Darin sollen alle wichtigen, dem Amt bekannten Daten aufgeführt sein. Auch die Anrechnungen von Kinderbetreuungskosten und Handwerkerleistungen sollen vereinfacht werden. Durch die Vereinfachungen soll es mehr Transparenz und weniger Bürokratie im Steuerrecht geben. Ein erster Schritt dazu sei die Abschaffung der Lohnsteuerkarte, sie wird ab 2012 elektronisch geführt.
Steuerliche Entlastung für Geringverdiener
Nach den Vorstellungen des Ministers soll die Vereinfachung des Steuerrechtes mit einer Steuerentlastung der unteren und mittleren Einkommensgruppen einhergehen. Dabei ginge es ihm besonders um die Abschaffung des "leistungsfeindlichen Effekts der kalten Progression". Bei einer Lohnerhöhung sollten Steuerzahler mehr netto erhalten, die Steuern sollten das erarbeitete höhere Gehalt nicht wieder zunichtemachen.
Aber Fahrenschon will nicht nur Veränderungen bei den Steuern. Er ist auch der Meinung, dass der Länderfinanzausgleich abgeschafft werden soll. Die Bundesländer sollten in der Lage sein, ihre Ausgaben selbst zu bestreiten.