Liechtenstein keine Steueroase mehr 

Das Fürstentum Liechtenstein will in Zukunft mit ausländischen Steuerbehörden zusammenarbeiten. Zu einem automatischen Informationsaustausch zwischen Behörden in Liechtenstein und Deutschland werde es nicht kommen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung", doch will sich die Regierung des Fürstentums auf die internationalen Regeln der OECD zum Informationsaustausch in Fragen der Steuer verpflichten. In Abkommen mit einzelnen Staaten will die Regierung Liechtensteins auch über die OECD-Regelungen hinausgehen.

Nach Darstellung der Zeitung gilt dies auch für den Tatbestand der Steuerhinterziehung, für den Liechtenstein ähnlich wie andere Steueroasen eine Amtshilfe für Steuerfahnder aus dem Ausland bisher abgelehnt haben. Außerdem soll die neue Offenheit auch den Bereich der Stiftungen umfassen. Eine Stiftung nutzte beispielsweise der Ex-Postchef Klaus Zumwinkel zur Steuerhinterziehung. Die ersten Staaten, mit denen Liechtenstein über weiter reichende Vereinbarungen verhandeln wolle, seien Deutschland und Großbritannien, heißt es in dem Artikel.

Das Fürstentum folgt mit seinem Schritt dem Beispiel anderer Steueroasen. In den vergangenen Wochen hatte sich beispielsweise die Isle of Man zum Informationsaustausch mit ausländischen Steuerbehörden bereit erklärt. Auch die Schweiz, Österreich und Luxemburg stehen unter Druck, ihr Bankgeheimnis zu lüften. Liechtenstein steht seit Jahren unter Druck, Daten über Steuerflüchtlinge zu übermitteln.