Die Kommunen in Deutschland konnten sich 2010 zwar über höhere Einnahmen freuen. Ihr Defizit stieg dennoch weiter. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor.
Den Kommunen fehlten 2010 fast 8 Milliarden Euro
Die Gemeinden und Gemeindeverbände in Deutschland (ohne die Stadtstaaten) hatten im Jahr 2010 ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit in Höhe von 7,7 Milliarden Euro. Damit übertrafen die Kommunen ihren Fehlbetrag aus dem Jahr 2009. Damals lag das Minus bei 7,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2009 zeigte sich bei den Einnahmen der Kommunen im Jahr 2010 ein Aufwärtstrend: sie erhöhten sich um 2,6 Prozent auf 174,5 Milliarden Euro.
Schuldenberg der Kommunen steigt weiter
Die kassenmäßigen Ausgaben stiegen allerdings noch kräftiger: um 2,8 Prozent auf 182,2 Milliarden Euro. Entsprechend stieg der Schuldenberg der Kommunen: Die Gemeinden und Gemeindeverbände haben im Jahr 2010 insgesamt 1,4 Milliarden Euro mehr an Krediten aufgenommen als sie Schulden getilgt haben.
Konjunkturpaket riss große Löcher
Während auf der Einnahmeseite die Gewerbesteuer gegenüber dem Vorjahr besonders stark stieg (+ 7,7 Prozent), rissen die Bauausgaben auf der Ausgabenseite besonders große Löcher (+ 10,5 Prozent). Als wesentlichen Faktor hierfür nennt Destatis die Ausgaben für das Konjunkturpaket.