HRE-Verstaatlichung im Streit abgeschlossen 

Die marode Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) ist jetzt Staatsbank. Auf der gestrigen Hauptversammlung stimmten 94,73 Prozent des anwesenden Kapitals laut Medienberichten für einen so genannten Squeeze-Out. Das bedeutet für die verbliebenen Altaktionäre, dass sie ihre HRE-Aktien nun zum Preis von 1,30 Euro pro Stück an den staatlichen Rettungsfonds SoFFin abtreten müssen.

Abrechnung auf der Hauptversammlung

Die Hauptversammlung nutzten zahlreiche Aktionäre, um ihre Wut über das Verfahren auszudrücken. Die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet von emotionalen Debatten. Gegen die Verstaatlichung läuft zudem eine Klage der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Der Bund hatte in einem bis zum 4. Mai 2009 befristeten Angebot den HRE-Aktionären 1,39 Euro pro Aktie gezahlt. Nach dem Ablauf dieser Frist hatte sich die Bundesregierung weitere Anteile über eine Kapitalerhöhung verschafft.

Erstes Opfer der Finanzkrise

Ein Mehrheitsaktionär kann einen Squeeze-Out beschließen, wenn er 95 Prozent der Anteile eines Unternehmens hält. Die HRE war im Sog der internationalen Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten. Im Oktober 2008 musste sie als erste Privatbank Hilfe aus dem staatlichen Rettungspaket in Anspruch nehmen.