Der Erste Weltkrieg geht am heutigen Sonntag, 3. Oktober 2010, auch im Bundeshaushalt zuende. Deutschland überweist die letzte Rate aus den Reparationsforderungen, nach dem verlorenen Weltkrieg 1914 bis 1918. Dabei handelt es sich um zurückgestellte Zinszahlungen.
Der Versailler Friedensvertrag hatte 1918 dem Deutschen Reich die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg gegeben. Dafür sollten die Deutschen sogenannte Reparationen an die Sieger zahlen. Die Forderungen reichten bis zu 269 Milliarden Goldmark. Der Young-Plan, benannte nach dem amerikanischen Industriellen Owen Young, erleichterte 1929 die Zahlungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg regelte das Londoner Schuldenabkommen 1953 die Altlasten aus dem Ende des Ersten Weltkriegs neu: Die Bundesrepublik Deutschland sollte unter anderem Zinsen für Reparationsschulden aus den 1930er Jahren zahlen. Die Zinszahlung wurde jedoch auf einen Zeitpunkt nach einer Wiedervereinigung verschoben. Innerhalb von 20 Jahren sollte der Betrag dann gezahlt werden.
Das wiedervereinigte Deutschland musste also die Tilgung aufnehmen. Heute wird die letzte Rate fällig. Dann ist der Erste Weltkrieg auch in den Büchern der Bundesregierung vorbei.
Foto: © Grandaded/FOTOLIA
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