Jeder der von der öffentlichen Hand eingesetzten insgesamt 13.332 Betriebsprüfer erbrachte vergangenes Jahr 1,6 Millionen Euro Steuermehreinnahmen. Laut dem Bundesfinanzministerium kamen so 20,9 Milliarden Euro aus Betriebssteuerprüfungen zusammen. Das waren 3,1 Mrd. Euro mehr als 2008 und 4,3 Mrd. Euro mehr als 2007. Das berichtet das "Handelsblatt".
Betriebe werden kaum geprüft
Im Bundesfinanzministerium ist man angesichts der Gewinneinbrüche infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise allerdings skeptisch, ob sich die Steigerung bei den Steuereinnahmen durch Betriebsprüfungen für die kommenden Jahre halten werde. Obwohl sich Betriebsprüfungen für den öffentlichen Steuerhaushalt also lohnen, ist das Risiko für jedes einzelne Unternehmen, geprüft zu werden, ziemlich gering.
Bund spart an falscher Stelle
Von den insgesamt 8,4 Millionen Betrieben in Deutschland wurden vergangenes Jahr nur rund 2,5 Prozent überprüft. Besonders gering ist das Risiko für die 6,4 Millionen Kleinstbetriebe, die im Schnitt nur alle 92 Jahre vom Betriebsprüfer Besuch erhalten, heißt es im Artikel. Und selbst Großbetriebe werden durchschnittlich nur alle vier bis fünf Jahre geprüft. Bei einer solchen Prüfung werde dann aber ein Zeitraum von mehreren Jahren überprüft, so dass laut Finanzministerium dadurch fast 80 Prozent der Veranlagungsjahre von Großbetrieben kontrolliert werden.
Den höchsten Anteil der Steuereinnahmen nahm mit 6,1 Mrd. Euro die Körperschaftsteuer ein, gefolgt von Gewerbe- und Einkommensteuer mit jeweils gut vier Mrd. Euro. Immerhin 1,4 Mrd. Euro Zinsen mussten die Steuerzahler für verspätete Zahlungen nachzahlen.
