Die Zahl der Privatinsolvenzen stieg im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent an und ist damit so hoch wie noch nie zuvor. Wie die Auskunftei Bürgel mitteilt, haben in den ersten drei Quartalen 2010 104.657 Personen Insolvenz angemeldet.
Die Auskunftei rechnet 2010 insgesamt mit 140.000 Privatpleiten und bezeichnet das laufende Jahr als Rekordjahr bei den Insolvenzen. Das wären 3.000 Fälle mehr als im bisherigen Rekordjahr 2007. Betroffen sind besonders jüngere Bundesbürger: In den ersten drei Quartalen 2010 überschuldeten sich laut Bürgel 34,5 Prozent mehr der 18- bis 25-Jährigen als 2009.
Die meisten Insolvenzen verzeichnete Bürgel mit 22.754 Fällen in Nordrhein-Westfalen. Die meisten Privatinsolvenzen pro 100.000 Einwohner sind dagegen in Bremen (236 Fälle) dokumentiert. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 128 Fällen.
Die häufigsten Ursachen für eine Privatpleite sind Arbeitslosigkeit bzw. missglückte Selbstständigkeit, Krankheit, Trennung oder Tod des Partners. Aber auch eine gescheiterte Immobilienfinanzierung oder übermäßiges Konsumverhalten im Verhältnis zum Einkommen sowie fehlende Ersparnisse können in die Schuldenfalle führen.
