Trotz zahlreicher Erfolgsmeldungen der Anbieter werden staatlich geförderte Bausparverträge, der sogenannte Wohn-Riester, von den Deutschen kaum nachgefragt. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf den Bremer Verbraucherschützer Arno Gottschalk.
Kaum Verträge zur Abzahlung einer Baufinanzierung abgeschlossen
Bislang seien nur wenige Verträge abgeschlossen worden, bei denen die Abzahlung eines Eigenheims gefördert werde. "Das ist der Kern des Wohn-Riesters: dass nicht eine Sparleistung mit Zulagen und eventuellen Steuerersparnissen bedacht wird, sondern der Abtrag von Schulden", sagt Gottschalk. Aber nur maximal 5 Prozent der rund 340.000 Verträge, die im letzten Jahr abgeschlossen wurden, sind geförderte Baufinanzierungen.
Die meisten Verträge (bis zu 95 Prozent aller Verträge) sind reine Bausparverträge. Diese Verträge müssen aber nicht zwingend zur Finanzierung einer Immobilie eingesetzt werden.
Gottschalk: Anbieter erschweren Verkauf des Wohn-Riesters
Wie die "FTD" weiter berichtet, bedauert der Verbraucherschützer den geringen Absatz des Wohn-Riesters. Gottschalk glaubt, dass die Anbieter wenig Interesse am Verkauf der Verträge haben. In Expertenkreisen sei zu hören, dass sich große Kredit-Produzenten mit dem Wohn-Riester zurückhalten, weil sie Beratungsfehler durch überforderte Vertriebe fürchten.
Andere Umfragen erklärten die fehlende Nachfrage nach dem Wohn-Riester mit der nachgelagerten Besteuerung. Die Steueraspekte seien den Kreditnehmern im Beratungsgespräch nur schwer zu erklären.