Bei der Beratung für eine Baufinanzierung berücksichtigen die Banken oft wichtige Aspekte nicht und führen nur mangelhafte Bedarfsanalysen durch. Das ergab eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag des Nachrichtensenders "n-tv", das 140 verdeckte Testberatungen durchführte.
Oft wurde bei der Bedarfsanalyse, die Voraussetzung für die Erstellung passgenauer Angebote ist, gepatzt. "Nur in jedem zweiten Gespräch wurden bestehende Vorsorgemaßnahmen der Kunden erfasst oder genaue Haushaltsrechnungen durchgeführt", kritisiert die Geschäftsführerin des Marktforschungsinstituts Bianca Möller. Aber auch entscheidende Informationen wie Kaufnebenkosten wurden in den Finanzierungsvorschlägen nicht aufgelistet. Nur jeder zweite Vorschlag berücksichtigte KfW-Darlehen oder andere Fördermöglichkeiten.
Spardabank Hamburg wurde Testsieger
Testsieger für die Bankberatung bei Immobilienkrediten wurde die Spardabank Hamburg. Neben der sehr guten Bedarfsanalyse und detaillierten Finanzierungsvorschlägen bescheinigten die Tester der Bank attraktive Konditionen im Bereich der Sofortfinanzierung. Platz zwei und drei belegten die Hamburger Volksbank und die HypoVereinsbank.
Deutliche Unterschiede beim Effektivzins
Zudem zeigte die Untersuchung deutliche Unterschiede bei den Effektivzinssätzen. Bis zu 0,85 Prozentpunkte lagen zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter einer Sofortfinanzierung. Demnach könnten Mehrkosten von mehreren tausend Euro bei einem Darlehen von 180.000 Euro mit zehnjähriger Laufzeit anfallen. Auch die Flexibilität der Rückzahlungen variierte erheblich. Kostenlose Sondertilgungen waren bei knapp 30 Prozent der Finanzierungen nicht möglich. Weniger als die Hälfte der Banken bot die Möglichkeit, die Tilgung kostenfrei auszusetzen.
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