Insgesamt 450.000 kostenfreie Anfragen gingen seit dem 1. April dieses Jahres bei der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) ein. Das seien weitaus mehr Anfragen als man erwartet hatte, sagte der Vorstand der Schufa, Dieter Steinhauer, der Zeitung "Die Welt". Das sind 30 bis 40 Prozent mehr Anfragen, als sie die Schufa sonst üblicherweise erhielt.
Täglich bis zu 4.000 Anfragen
Demnach gehen täglich 4.000 Anrufe von Verbrauchern bei der Schufa ein, die sich die kostenlose Selbstauskunft schicken lassen möchten. Neben Fragen zum Verfahren hätten viele berechtigte Korrekturwünsche. "Dabei geht es etwa um Konten oder Kreditkarten, die nicht mehr existieren. Diese Einträge löschen wir umgehend", sagte der Schufa-Vorstand weiter. Dagegen können unangenehme Fakten, die aber der Wahrheit entsprächen, nicht einfach gelöscht werden.
Laut Steinhauer lässt es bei rund 100 Millionen übermittelten Auskünften nicht völlig vermeiden, dass die Daten objektiv nicht richtig sind. Das liege unter anderem daran, dass nicht alle Kredit gebenden Institutionen mit der Schufa zusammenarbeiteten und dass Personen beispielsweise nach einer Heirat den Namen wechselten. Eine Untersuchung des Bundesverbraucherministeriums hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass 45 Prozent der Schufa-Eigenauskünfte fehlerhafte, unvollständige oder falsche Eintragungen enthielten.
Schufa muss seit April 2010 kostenlose Eigenauskunft anbieten
Seit dem 1. April dieses Jahres sind sämtliche Auskunfteien, wie die Schufa, per Gesetz dazu verpflichtet, den Verbrauchern einmal im Jahr eine kostenlose Eigenauskunft anzubieten.