Mit Bildungsfonds das Studium finanzieren 

Infolge der weltweiten Finanzkrise verlangen die Banken bei der Vergabe von Studienkrediten hohe Sicherheiten, die viele Studenten nicht geben könnten. Wie die "Frankfurter Rundschau" (FR) berichtet, sind Bildungsfonds daher eine gute Alternative.

Nach dem Prinzip der Bildungsfonds legen vorwiegend Privatanleger mindestens 10.000 Euro in Fonds an, aus denen Studierenden Geld für ihr Studium zur Verfügung gestellt werden kann. Die beiden größten Anbieter auf dem Markt der Studienfinanzierung sind zurzeit Career Concept in München und die frisch gegründete Deutsche Bildung in Frankfurt am Main.

Für Bildungsfonds ist nicht die Bonität der Studenten ausschlaggebend, sondern eine hohe Motivation des Einzelnen für sein Studium, auch abseits von Top-Noten und bestimmter Studienfächer. Die meisten Geförderten seien zwar Wirtschaftswissenschaftler. Sprach- und Kulturwissenschaftern folgten aber gleich an zweiter Stelle.

Den Anlegern der Bildungsfonds werde nach Angaben der Zeitung eine jährliche Rendite zwischen sechs und sieben Prozent in Aussicht gestellt. Allerdings müssten die Privatanleger beim Anbieter Deutsche Bildung auf die Auszahlung noch warten. Nach dem Prinzip der Bildungsfonds werde nämlich erst dann Geld ausgeschüttet, wenn die ersten Studenten zurückzahlen. Die Art und Weise der Rückzahlung legen die Studenten vorher selbst fest; als Grundlage dient dabei das mutmaßliche zukünftige Einkommen.

Auch bei Bildungsfonds werde eine Wette auf die Zukunft abgeschlossen: Denn ist das spätere Einkommen besser als erwartet, verdient der Fonds daran. Er trägt aber auch Risiken, denn wenn der Geförderte unter der vereinbarten Mindesteinkommenssumme liegt, arbeitslos oder berufsunfähig ist, so entgehen dem Fonds geplante Einnahmen, schreibt die Zeitung. Bildungsfonds arbeiten zusätzlich mit dem Solidarprinzip: Wer später mehr verdient, gleicht denjenigen aus, der weniger verdient.

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