KiK: Finanzielle Situation der Mitarbeiter ausspioniert 

Die Textilkette KiK soll Datenschutzbestimmungen schwer verletzt haben. Das ARD-Magazin "Panorama" berichtet, dass das Unternehmen jahrelang die persönlichen Vermögensverhältnisse seiner Mitarbeiter ausgeforscht und sie bei Zahlungsproblemen gekündigt haben soll.

Kündigung bei schlechter Finanzlage

Die Finanzinformationen wurden laut dem früheren Bezirksleiter von mehreren KiK Filialen, Guido Hagelstede, über die Auskunftei Creditreform eingeholt. Hagelstede gab gegenüber "Panorama" zu, dass auch er aufgrund der Bonitätsauskünfte Mitarbeiter entlassen habe. Das Unternehmen hätte Bezirksleiter, die solche Kündigungen nicht ausführen wollten, darauf hingewiesen, dass sie für jegliches Fehlverhalten der Mitarbeiter haften müssten. KiK trennte sich so von allen Mitarbeitern, bei denen eine eidesstattliche Versicherung oder eine Haftandrohung vorlag, berichtet "Panorama" weiter.

Ermittelung gegen KiK 2009 gescheitert

Bereits 2009 ermittelte die Staatsanwaltschaft Dortmund wegen ähnlichen Vorwürfen gegen KiK. Das Ermittelungsverfahren musste jedoch 2010 eingestellt werden, da es der Staatsanwaltschaft nicht gelang, KiK eine Schädigungsabsicht nachzuweisen. Die Datenabfrage von persönlichen Mitarbeiterinformationen ist laut Bundesdatenschutzgesetz nur bei einer solchen Absicht strafbar. Auf Nachfrage von "Panorama" teilte KiK mit, das das Unternehmen seit Oktober 2009 nicht mehr mit Wirtschaftsauskunfteien zusammenarbeitet.

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