Wohnungsmängel sind nicht die Ausnahme, sondern in Deutschland weit verbreitet: Jeder fünfte Mieter hat schon einmal seine Miete auf Grund eines Mangels gemindert. Als häufígster Mangel wurde Schimmelbefall genannt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage vom Internetportal ImmobilienScout24.
An erster Stelle der Wohnungsmängel wurde Schimmelbefall genannt (39 Prozent), gefolgt von defekten Heizungen (29 Prozent) und feuchten Wänden (28 Prozent). In den neuen Bundesländern sind - aufgrund der erfolgten Baumaßnahmen und Sanierungen in der Nachwendezeit - Lärmbelästigung und Schmutz der häufigste Grund für eine Mietminderung (40 Prozent).
Internet-Recherche erste Informationsquelle
Die Minderungsdauer betrug bei 52 Prozent der befragten Mieter ein bis drei Monate, bei 29 Prozent der Befragten drei bis sechs Monate. Über das Vorgehen bei einer Mietminderung haben sich 44 Prozent der Betroffenen im Internet informiert, 31 Prozent haben Rat bei Freunden gesucht und 29 Prozent sind einem Mieterverein beigetreten.
Die meisten Vermieter beseitigten den Schaden schnell
Als Konsequenz der Mietminderung hat der Vermieter bei mehr als der Hälfte der geschädigten Mieter (54 Prozent) den Schaden schnell beseitigt, 18 Prozent der Befragten geben an, dass der Schaden nicht beseitigt wurde, aber der Vermieter die Minderung hingenommen hat und 11 Prozent der Mieter sind aufgrund des Schadens freiwillig ausgezogen.
Bei jedem zehnten Fall ist es zu einem Rechtsstreit zwischen Mieter und Vermieter gekommen und immerhin 7 Prozent der befragten Mieter geben an, dass ihnen der Vermieter die Kündigung angedroht hat. Ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) stärkt jedoch die Rechte der Mieter: Denn aus Sicht der Richter kann der Anspruch eines Mieters auf Beseitigung des Mietmangels nicht verjähren.
Aus Unwissenheit und Angst mindern viele nicht ihre Miete
Doch damit nicht genug: Auch 36 Prozent der Mieter, die noch nie ihre Miete gemindert haben, hätten nach eigenen Angaben einen Grund dafür gehabt, haben aus Unwissenheit (19 Prozent) oder Angst vor einer Kündigung (7 Prozent) aber von einer Mietminderung abgesehen.
Für die repräsentative Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut Innofact 1.011 Mieter im Auftrag von ImmobilienScout24.