Der Präsident des Sparkassenverbandes Georg Fahrenschon warnt davor, griechische Banken mit kurzfristigen Notfallkrediten (ELA) "dauerhaft an den Tropf" zu legen. Gegen die Kapitalflucht dürften Kapitalverkehrskontrollen kein Tabu sein.
Angesichts der regelmäßigen Erhöhung der Notfallkredite für Griechenland hat sich nun der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, zu Wort gemeldet. Die Europäische Zentralbank müsse sich fragen, "ob es zu der ständigen Aufstockung der Notfallkredite an griechische Banken nicht Alternativen gibt", sagt Fahrenschon. Marode Banken würden damit "dauerhaft an den Tropf gelegt".
Laut dem DSGV-Präsidenten ist die Kapitalflucht Mitschuld an der Misere der griechischen Banken. Immer mehr Griechen heben ihr Bargeld ab und machen dadurch die ELA-Kredite notwendig. Fahrenschon fordert deswegen eine nachhaltige politische Lösung. "In der Zwischenzeit dürfen Kapitalverkehrskontrollen anstelle der ELA-Kredite kein Tabu sein", sagte Fahrenschon.
Die Notfallkredite (ELA; Emergency Liquidity Assistance) sind dafür gedacht, nur in Ausnahmefällen solvente Finanzinstitute zu stützen. Die Banken müssen also trotz zwischenzeitlicher Engpässe auf soliden Beinen stehen – was gerade bei den griechischen Banken viele bezweifeln. Laut Fahrenschon haben sich die ELA-Kredit für Griechenland inzwischen aber schon auf 89 Milliarden Euro summiert. "Hier entstehen enorme Risiken für die Notenbanken im Euroraum insgesamt."
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