Banken erschweren ihren verschuldeten Kunden den Wechsel vom Dispokredit zu einem günstigeren Ratenkredit. Dies ergab eine Befragung der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) bei Schuldnerberatungsstellen.
Die Untersuchung ergab, dass etwa 70 Prozent der Bankinstitute eine Umschuldung ablehnen. Viele Banken begründeten dies mit der fehlenden Kreditwürdigkeit ihrer Kunden. Verbraucherschützer bezeichnen dies als "Ablenkungsmanöver", da ein Dispokredit ja bereits eingeräumt wurde. Laut VZBV liegt dies im Eigeninteresse der Bank, da die Institute an Dispokrediten etwa doppelt so viel verdienen wie an Ratenkrediten.
Ratenkredit nur mit teurem Zusatzvertrag
Doch auch bei gelungenem Wechsel in den Ratenkredit können sich für die Verbraucher Probleme ergeben. Wie der VZVB berichtet, verkaufen die Banken zum Ratenkredit oft teure Zusatzverträge (Kreditversicherungen). Diese sollen die Kunden im Falle der Zahlunsunfähigkeit absichern, stellen aber eine weitere finanzielle Belastung dar.
Dispozinsen sind "Wucher"
In Deutschland gibt es zwischen drei und vier Millionen überschuldete Privathaushalte. Experten gaben an, dass über 90 Prozent der Verbraucher in Schuldnerberatungsstellen ihr Konto dauerhaft überziehen. Die Dispozinsen liegen dabei im Schnitt etwa bei zwölf Prozent. "Dieser Zins-Wucher muss ein Ende haben", fordert VZVB-Vorstand Gerd Billen. Der VZVB fordert für die Banken eine gesetzliche Pflicht, ihren Kunden eine zinsgünstigere Umschuldung anzubieten.
Raus aus den Schulden? So geht's.