Der Dispokredit des Girokontos wird laut einer aktuellen Umfrage der Postbank mittlerweile von jedem dritten Bürger der Bundesrepublik Deutschland genutzt. Sicherlich mag der flexible Verfügungsrahmen des Girokontos durchaus auch einen ansehnlichen Preis haben, doch können höhere Kosten mit dem Dispo oftmals vermieden werden.
Viele Menschen werden dieses Problem kennen. Die Gehaltszahlung wird sehnlichst erwartet, doch Rechnungsbeträge werden vor dem Gehaltseingang bereits abgebucht. Für Menschen, die keinen Sparbetrag auf ihrem Sparbuch oder Girokonto als Notfallreserve liegen haben, kann eine überfällige Rechnung mit den entsprechenden Mahngebühren sehr teuer werden. Dies ist letztlich der Grund für die Beliebtheit des Dispokredits, da dieser von vielen als Absicherung der Kosten angesehen wird.
Drei Viertel aller Menschen in Deutschland haben sich über ihre Hausbank einen Dispositionskredit einrichten lassen und 29 Prozent aller Befragten nutzen diesen Dispo. 23 Prozent der Befragten nutzen ihn lediglich gelegentlich und sechs Prozent in regelmäßigen Abständen. Sicherlich mögen die Dispozinsen höher sein als bei einer Ratenfinanzierung, doch überwiegt der Vorteil der Flexibilität. Der Bankkunde kann den Dispo in Anspruch nehmen, muss es aber nicht. Kosten verursacht der Dispo nur im Falle der Nutzung.
Der Ausgleich des Dispos erfolgt direkt über den Geldeingang als sofortige Verrechnung. Diese Handhabung ermöglicht es der Bank, eine taggenaue Zinsberechnung vorzunehmen. Jeder Bankkunde sollte sich dennoch die Frage stellen, ob ihm mit dem Dispo oder doch eher mit einer Finanzierung wirtschaftlich besser geholfen wäre. Die Wahl hängt dabei gänzlich von der Höhe des Betrages und der Dauer der Notwendigkeit ab. Für einen kurzen Engpass empfiehlt sich der Dispo, für größere Anschaffung ist ein Ratenkredit die sinnvollere Variante.
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