Auch die Commerzbank nutzt das Finanzrettungspaket der Bundesregierung zur Stabilisierung ihrer Kapitalbasis. Darauf hat sich die Bank mit dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) verständigt. Die Commerzbank nennt ursächlich dafür das schlechte Ergebnis von minus 229 Millionen Euro im dritten Quartal dieses Jahres.
Der Rettungsfonds wird dem Kreditinstitut eine stille Einlage in Höhe von 8,2 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, teilte die Commerzbank mit. Sie wird zu 100 Prozent auf das Kernkapital angerechnet. Damit erhöht die zweitgrößte deutsche Privatbank ihre Kernkapitalquote von 7,6 auf 11,2 Prozent. Wie die "Financial Times Deutschland" zum gleichen Thema berichtet, liegt nun die Kernkapitalquote höher als die der Deutschen Bank, deren Vorstandschef Josef Ackermann Hilfe aus dem staatlichen Rettungspaket gegenwärtig ablehnt.
Ferner räumt der Fonds der Commerzbank bis 2012 eine Garantie für Schuldverschreibungen über 15 Mrd. Euro ein. Die von dem SoFFin garantierten Verbindlichkeiten dürfen eine Laufzeit von maximal 36 Monate haben. Längstens laufen die Garantien bis Ende 2012.
Die Vorstandsmitglieder und Aktionäre der Commerzbank lassen sich im Gegenzug auf karge Zeiten ein: In den Jahren 2009 und 2010 darf die Bank keine Dividenden ausschütten, Bonifikationen sind für 2008 und 2009 verboten. Vorstandssprecher Martin Blessing darf maximal eine halbe Million Euro im Jahr verdienen. Zurzeit liegt Blessings Fixgehalt bei 480.000 Euro im Jahr.
Die Commerzbank ist nach der Hypo Real Estate die zweite große deutsche Privatbank, die das Angebot der Regierung für Finanzhilfen annimmt.
Zum Thema
Commerzbank erwägt Hilfe aus Rettungspaket